Der Titel war es, der mein Interesse weckte. Ein Buch über Adenauer als Politiker der Bundesrepublik? Oder eine Gartenlektüre?
Wie im Garten, so in der Politik: „Ich bin Gärtner, der sät, hegt und wachsen lässt.“

Das Buch beschreibt den Menschen Konrad Adenauer, der Zeit seines Lebens seiner Leidenschaft des Gärtnerns und der Gartengestaltung nachging und darin seine Erfüllung und seinen Ausgleich zum politischen Leben fand. Seine Freude und sein Vermögen, den Garten als ein Bild, ein Kunstwerk, zu sehen, die Komposition im Kopf zu haben und ihn wie ein Maler zu gestalten.
„Da können se Jeduld lernen“
Adenauers Rhöndorfer Heim, das er ab 1937 bauen ließ und gärtnerisch zu einem großen Teil selbst gestaltete, wird umfassend beschrieben, mit Zitaten ergänzt und mit zahlreichen, teils historischen Fotos belegt. Beides zusammen vermittelt einen sehr guten Eindruck des vorherrschenden und persönlichen Stils. Terrassenartig angelegte Beete, Gehölze, Stauden und duftende Rosen liebt und pflegt er. Klare Farben, kräftig und charaktervoll, werden bevorzugt. Diese Elemente seines Gartens hat er stets im Blick und komponiert sie immer wieder neu. Während des Lesens fühle ich mich als gern gesehener Gast, der durch ein privates Refugium geführt wird. Es ist beinahe so, als könne ich den Duft der Rosen riechen.

Auf spannende Art und Weise gelingt es dem Autor, das politische Wirken Konrad Adenauers mit einzubeziehen und Hintergrundwissen zu vermitteln. So ist Adenauer z.B. der Kölner Grüngürtel zu verdanken, den er nach dem ersten Weltkrieg als Oberbürgermeister Kölns anlegen ließ, um der Großstadtbevölkerung Erholungsmöglichkeiten zu bieten, Bodenspekulationen vorzubeugen und Menschen in Lohn und Brot zu bringen. Damals eine vorausschauende Entscheidung entgegen vieler Widerstände und bis heute aktuell.
Dem Autor Christian Feyerabend sowie dem Fotografen Roland Breitschuh ist ein lebendiges und hochwertiges Werk gelungen, das sich aus Text und Fotografie perfekt ergänzt. Es ist ein Spaziergang durch die Geschichte, leicht und locker wegzulesen und keine Sekunde langweilig.
Adenauer – Der Garten und sein Gärtner
Erschienen im Greven-Verlag, Köln
ISBN 978-3-7743-0926-5
Ein Exemplar wurde uns freundlicherweise vom Verlag zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Die Werbung erfolgt aus Überzeugung.
Der Garten von Konrad Adenauer gehört zum europäischen Gartennetzwerk EGHN, European Garden Heritage Network, und kann besichtigt werden, siehe www.adenauerhaus.de
Zum EGHN zählen aktuell mehr als 200 Gärten und Parks von Finnland bis Malta, von Portugal bis Russland. Von kulturhistorisch berühmten Anlagen bis hin zu regional bedeutsamen oder auch unbekannten Parks und „Perlen“, lassen sich diese real oder virtuell besuchen, siehe http://www.eghn.org
Partner der EGHN ist der Landschaftsverband Rheinland, der sich mit der Abteilung Kulturlandschaftspflege für die „Inwertsetzung“ von Gärten und Parks engagiert, siehe www.lvr.de/kulturlandschaft.
Liebe Beetschwestern, wie ihr aus meinem Namen erseht, ich habe das Buch geschrieben. Ein Besuch dort lohnt. Wenn ihr Lust habt und es passt terminlich, führe ich euch gerne durch den Garten.
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Guten Abend Herr Feyerabend,
vielen Dank für Ihr Kommentar. Wir nehmen Ihr Angebot sehr gerne an, empfinden es als große Ehre und freuen uns auf ein baldiges Treffen im Adenauer Garten.
Herzliche Grüße,
die Beetschwestern, i.V. Carmen Feldhaus
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Haben den Adenauergarten im Winter besucht, auch dann ist dieser sehenswert. Es finden Führungen im Adenauerhaus und Adenauermuseum in Röhndorf statt die auch den Garten einschließen. Alles in Allem eine tolle Sache – im übrigen ist die Führung kostenlos, da es sich bei dem Museum um eine Stiftung handelt.
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Hallo,
danke dir für deinen Tipp! Wir Beetschwestern haben gestern beschlossen, so zeitnah wie möglich einen gemeinsamen Ausflug dorthin zu machen und freuen uns schon auf Museum und Garten. Liebe Grüße, Carmen
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