Gartenbesuche · Streifzüge

Scotland for Gardeners – eine Reise, die uns bis in die Highlands führte

Einige von uns Beetschwestern haben eine 10–tägige Gartenreise nach Schottland unternommen. Die Reise wurde angeboten von der LVHS Freckenhorst. „Grüne Landschaften, fantastisches Licht und eine lange Gartentradition prägen das eigenwillige und kontrastreiche Land der britischen Inseln. Die Reise führte durch die Berg- und Hügellandschaft der Southern Uplands bis Glasgow, weiter durch das mittelschottische Flachland, durch die Central Lowlands in die Literaturstadt Edinburgh und schließlich in das schottische Hochland – die Highlands. Zwischen Hügeln und Seen, liegen die schönsten traditionellen und zeitgenössischen Gärten.“ So war die Reise ausgeschrieben und so war sie auch – ganz wunderbar!

Wir möchten Euch in diesem Blogbeitrag mitnehmen auf diese Reise. Wir werden keine detaillierte Reisebeschreibung machen. Wer mehr sehen möchte, findet die einzelnen Gärten auf den Instagram-Feeds von Barbara, Birgit, Carmen, Conny und Sigrun. Aber jede von uns schreibt über einen anderen Schwerpunkt, der sie fasziniert oder begeistert hat, so bekommt Ihr einen Eindruck unserer Schottlandreise.

Conny: Alte Mauern – aufgeschichtete Steine

Alte Feldmauern prägen das Landschaftsbild, wenn man durch die schottische Landschaft reist. Sie sind nach einer bestimmten Technik aus den Feldsteinen der Umgebung aufgeschichtet und zwar ohne Mörtel oder anderes Bindematerial. Sie dienen nicht etwa als Einzäunung für die vielen Schafe, diese laufen frei herum. Es sind alte Feldsteine, die einfach an die Seite geräumt wurden und damit eine Nutzung als Mauer erfuhren. Natürlich werden sie in vielen Gärten auch bewusst als Trennung von Gartenräumen, zum Abfangen von Böschungen oder als Brücken genutzt. Oft sind sie wunderschön mit Moosen und Farnen bewachsen und bieten vielen Kleintieren ein sicheres Zuhause.

Birgit: Wildblumen und die schottische Nationalblume

Trotz der mannigfaltigen, fantastischen Eindrücke der Landschaft und der Grünanlagen zieht es mich immer wieder in die Wildwiesen. Auch in Schottland gibt es in den Gärten oder an Straßenrändern häufig ökologisch angelegte Blühstreifen. Dabei fiel mir eins der schottischen Nationalsymbole auf – die Distel.

Sie steht für typisch schottische Eigenschaften: Widerstandfähigkeit, Wehrhaftigkeit und Verbundenheit mit dem Boden. Es gibt auch eine schöne Legende zur Distel: Im 13. Jahrhundert sollen sich nordische Krieger heimlich, leise, ohne Schuhe an schlafende Highländer herangeschlichen haben, um sie zu überraschen und zu schlagen. Dabei traten sie auf jene stachelige Pflanze und weckten die Krieger durch ihre Schmerzensschreie. Ihr Plan ging nicht auf, die Nordmänner wurden endgültig vertrieben.

Annette: Die Küchengärten

Bei den Gartenbesichtigungen während unserer Gartenrundreise waren auch immer sehr schöne viktorianische Küchengärten auf dem Besuchsplan. Ich staune immer wieder, wie die Gärtner dieser Epoche selbst im hohen Norden fähig waren, alle Bewohner eines Herrenhauses ganzjährig mit Obst und Gemüse zu versorgen. Durch den Golfstrom ist es im Westen Schottlands zwar nicht so kalt, aber der Wind und der Regen sind doch für jeden Gärtner eine Herausforderung. Der begegneten sie, indem die Küchengärten mit einer hohen Mauer zum Schutz umgeben sind. An vielen Orten war diese Mauer auch beheizbar, mit der gleichen Technik, mit der die Römer ihre Bäder betrieben. Die Mauern waren hohl und wurden mit einem Holzofen von außen beheizt. Es war die Aufgabe der Lehrbuben den Ofen Tag und Nacht mit Brennmaterial zu versorgen.

Barbara: Bäume in Schottland

Auf keiner meiner Gartenreisen war das Thema Bäume und Gehölze so präsent wie auf dieser Fahrt.
Egal ob vom Bus aus oder in den Gärten…. überall waren sie zu bewundern. Mächtige Eichen, Ahorn, Esskastanien, aber vor allem die vielen seltenen Gehölze, die es in den Gärten zu bewundern gab.
Sei es der wunderbare, botanische Garten in Edinburgh, ein „Muss“ für jeden Pflanzenliebhaber; Crarae Garden, mit seinen Schätzen aus dem Himalaya; Jupiter Artland, mit seinem Wald oder Cluny Garden mit seinem Gehölzdschungel. Alle auf ihre Weise faszinierend. Ich wusste manchmal nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Zu den Wurzeln, auf die Stämme oder in die Baumkronen.

Auch in der freien Landschaft sind dort viel mehr alte Bäume zu sehen, als bei uns. Vielleicht ist die Wertschätzung da eine andere, als bei uns.

Bei dieser mächtigen, alten Esskastanie kann einem doch nur das Herz aufgehen!!

Carmen: üppige Staudenrabatten

Unsere Reise führte uns durch eine Vielzahl wunderbarer schottischer Gartenanlagen. Ob Schlossgarten oder Park, kleiner oder großer Privatgarten – eins hatten alle gemeinsam: die gelungene Kombination aus formal angelegten Beeten und üppiger Staudenbepflanzung. Hier fallen die oft mannshohen Stauden auf, die eine ganz besondere Präsenz haben. Durch ihr Volumen und auf Augenhöhe geben sie dem Garten eine ganz besondere Ausstrahlung. Diese wird durch gepflegte Rasenflächen und Wege, durch alten Baumbestand, durch die alten Felssteinmauern und historischen Gebäude perfekt ergänzt. Zusammen mit dem Spiel aus Sonne, Wolken, Licht und Schatten, kann man sich daran kaum satt sehen.

Sigrun: Mich faszinieren Torbögen und Tore!

Der Weg dorthin zieht mich magisch an und mit jedem Schritt wird die Neugier größer. Was verbirgt sich hinter dem Tor? Welcher Blick wird sich mir bieten? Tauche ich eventuell in eine andere Welt ein?
Ich fühle mich beschützt durch die mit Blumen überspannte Wölbung und wage die nächsten Schritte. Während der Reise durch Schottlands Gärten erlebte ich viele dieser schönen Momente.
Aber seht selbst

Für mehr Transparenz:

Diese Reise wurde von der Landvolkshochschule Freckenhorst ausgeschrieben und von aha Reisen durchgeführt. Der Gartenreise-Veranstalter Peter Gartz blickt auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurück. Er fährt seine Busreisegruppe sehr entspannt durch Europa, hat viel Geschichtliches und Wissenswertes zu Land und Leuten zu erzählen und hat ein gutes Händchen bei der Auswahl der Hotels.

Die Reiseleitung hatte Anja Birne. Wir kennen sie von vielen tollen Gartenseminaren an der LVHS Freckenhorst, sie blickt aber auch ebenfalls auf über zwanzigjährige England-Gartenreise-Erfahrung zurück. Dadurch hat sie ein großes Netzwerk an Gärten und Gärtnern in England und anderen europäischen Reisezielen und ihr gelingt es immer wieder spannende neue Reiseziele ausfindig zu machen. Sie hat bereits einige wundervolle Gartenreisebücher geschrieben.

Alle teilnehmenden Beetschwestern haben ihre Reise in vollem Umfang selbst bezahlt und bekommen auch für diese Reisebeschreibung keine Gegenleistung.

 

4 Kommentare zu „Scotland for Gardeners – eine Reise, die uns bis in die Highlands führte

  1. Ich kann mich Renate nur anschließen und bin froh so tolle Frauen kennengelernt zu haben.
    Grüßle aus dem Schwarzwald Marianne

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  2. Hallo Mädels,
    toll eure Berichte. Jede mit eigenen Schwerpunkt.
    Es war eine tolle Zeit mit Euch.
    Blumige Grüße aus dem Schwarzwald
    sendet
    Renate (Remü)

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