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Heilende Ölauszüge

Öle und Fette sind Stoffwechselprodukte der Pflanze. Sie dienen den Pflanzen als Lockmittel, Heilmittel und Energiespeicher. Fast alle Pflanzen produzieren in unterschiedlicher Konzentration Öle. Darin speichern sie die über die Photosynthese eingefangene, lebensnotwendige Sonnenenergie. Was für die Pflanze gut ist, hilft dem Menschen allemal.

Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten und Rezepten, wie Pflanzenöle sinnvoll in der Ernährung, als natürliche Heilmittel und Körperpflege angewendet werden können. Ganz wesentlich für die Wirksamkeit der Öle ist die hohe Qualität (Kaltpressung in schonendem Verfahren, Bioqualität, rückstandsgeprüft), damit die hochwertige Struktur ihrer Fettsäuren erhalten bleibt.

Besonders viel Öl findet man in Nüssen, Samen und Keimlingen. Wenn man im Supermarkt verschiedene Öle nebeneinander betrachtet, kann sich vielleicht das Gefühl einstellen, dass alle Öle gleich sind: gelb, flüssig, ähnlicher Geruch. Das täuscht jedoch. Das ist das Ergebnis des industriellen Herstellungsprozesses. Jedes Öl ist ein Individualist in seiner Zusammensetzung, seinem Duft und somit in seiner Wirkung.

Bärlauchknospen
Knoblauchsrauke

Als medizinische Auszugsöle eignen sich u. a. Pflanzenöle wie Sonnenblumen-, Mandel-, Sesam-, oder Distelöl. Besonders wertvolle Öle mit mehrfach ungesättigten Fellsäuren wie Borretschsamen-, Nachtkerzen-, oder Sanddornfruchtfleischöl werden eher nicht als Auszugsöle verwendet. Sie können sparsam als spezifisch hautwirksames Öle in fette Öle gemischt oder pur verwendet werden.

Zubereitung eines Mazerats (Heilpflanzenauszug in Öl oder Fetten) als Kaltextraktion

Zerkleinerte frische oder getrocknete Pflanzen in ein helles Glas mit dichtem Verschluss geben und im Mischungsverhältnis 1 : 10 mit einem Auszugsöl übergießen. 2 – 6 Wochen bei Zimmertemperatur unter täglichem Schütteln ausziehen lassen. Das Schütteln fördert die Lösung der lipophilen Bestandteile aus der Pflanze. Anschließend abfiltern und in dunklen Fläschchen kühl aufbewahren. Dann beträgt die Haltbarkeit etwa 1 Jahr.

Rotkleeblüten
Kamilleblüten

Bei Auszugsölen mit Frischpflanzen gilt zu beachten, dass der Pflanzensaft oft zu Schimmel und Fäulnis führt. Aus dem Grund ist es empfehlenswert, vor allem schleimhaltige Kräuter über Nacht anwelken zu lassen. Alle Pflanzenteile im Auszug müssen unbedingt mit Öl bedeckt sein.

Zubereitung eines Mazerats als Heißauszug

Bei der Warmextraktion wird das mit Öl übergossene Pflanzenmaterial in einem Glas im warmen Wasserbad ausgezogen. Ich empfehle einen Babyflaschenwärmer. Die Temperatur des Ölauszugs darf 60 ° C nicht überschreiten. Beim Warmauszug muss darauf geachtet werden, dass das Auszugsöl Wärme verträgt. Oliven-, Sonnenblumen-, oder Jojobaöl würden sich anbieten.

Lavendelblüten
Schöllkraut
Walnussblätter

Öl und Pflanzenmaterial werden 2 – 3 Stunden erwärmt und anschließend abgefiltert und in ein dunkles Gefäß gefüllt. Sehr wirksame Heißextrakte lassen sich aus Lavendelblüten (entspannende Wirkung), Rosmarinblättern (durchblutungsfördernd), Ingwer, Cayennepfeffer oder Pfeffer (gegen schmerzende Gelenke), Löwenzahn (bei Leber- und Galleproblemen) herstellen.

Vogelmiere
Knoblauch

Eine grobe Faustformel für die Dosierung von Mazeraten lautet:

50 bis 125 g frisches Pflanzenmaterial oder 25 bis 50 g getrocknetes Pflanzenmaterial auf 500 g Pflanzenöl.

Ein weiterer wichtiger Tipp ist es sich zu informieren, ob die Pflanzeninhaltsstoffe, die wirken sollen, fett- oder wasserlöslich sind. Bei wasserlöslichen Stoffen empfehlen sich eine Tinktur (siehe mein letzter Beitrag) oder ein Tee.

Zubereitung eines Mazerats als Heißauszug:

Naturbelassene Pflanzenöle enthalten einen hohen Anteil an Fettbegleitstoffen, wie beispielsweise Vitamine, Aromastoffe, Farbstoffe, die Freie Radikale abwehren können. Durch die äußere und innere Anwendung der Pflanzenöle können wir uns also aktiv vor zu vielen Freien Radikalen schützen. Es kommt auf die richtige Auswahl an: Eine geschickte Auswahl der Öle auf dem täglichen Speisezettel unter gleichzeitiger Minimierung von Fleisch, raffinierten Pflanzenölen und Fetten bieten die besten Voraussetzungen Krankheiten vorzubeugen, Beschwerden zu mindern und die Lebensqualität zu erhöhen!

Johanniskraut-Rotöl

„Kümmere dich um deinen Körper. Es ist der einzige Ort, den du zum Leben hast.“

Jim Rohn

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