Der Jahreszeitengarten · Gärtnern

Der Garten im Oktober

Allmählich verabschiedet sich das Grün aus den Gärten. Gehölze und Stauden geben ihr letztes Finale in feurigen Rot-, Gelb- und Orangetönen. Herbststauden wie Astern und Fetthennen, Gräser und letzte  Rosen zaubern eine wundervolle Atmosphäre für Momente zum Innehalten –  passend zu den Worten Erich Kästners:

…Willst Du nicht die Rosen grüßen?
Lass den Herbst nicht dafür büßen,
dass es Winter werden wird…

Trotzdem ist es jetzt Zeit, den Frühling zu planen und Vorbereitungen für den Winter zu treffen.
In diesem Sommer habe ich zwischendurch auf das Abschneiden der Stauden verzichtet,
um den Boden so bedeckt wie möglich zu halten und Schatten zu erzeugen.
Genauso wenig habe ich gehackt oder Unkraut gejätet. Es ist auch kaum welches gewachsen. Jetzt im Oktober sollten die Blumenzwiebeln in die Erde. Dafür muss ich
etwas Platz schaffen und im Beet ein wenig aufräumen. Also schneide ich einige Stauden schon zurück, auch wenn man das eigentlich bei den meisten Stauden erst im Frühjahr machen soll. Aber einiges hat noch Mehltau bekommen, so dass es jetzt schon abgeschnitten wird. Beim Abschneiden sammele ich noch Samen z.B. von der Cosmea und anderen Blumen ein, um sie im kommenden März wieder vorzuziehen.
Die Erfahrungen dieses Sommers und der daraus entstandene Plan in meinem Kopf bringen mich dazu, noch etliche Stauden umzusetzen, z.B. von der Sonne in den Halbschatten oder vom Halbschatten (z.B. Astilben) in den Komplett-Schatten, sowie einige neue Stauden, die sich vielleicht besser bei dem Klima halten werden, zu pflanzen.
Zum Glück regnet es jetzt auch mal reichlich, es ist noch warm genug und alles wird noch gut anwachsen.
Zweijährige, die sich ausgesät haben, wie Fingerhut, Lunaria, Bartnelke und Stockrosen
pflanze ich hier und da an einen anderen Ort. Nach diesen Sortierarbeiten habe ich etwas mehr Platz im Beet und kann mich um die Zwiebeln kümmern, also den Frühling planen. Ich habe mich für eine größere Menge Tulpen zweier Farben entschieden, die mit dem, was die Mäuse mir übrig lassen werden, ein Beet in hell- und dunkelrosa erstrahlen lassen sollen. Außerdem fülle ich einige Narzissen und Krokusse auf, es verschwinden immer welche. Zusätzlich setze ich noch Chionodoxa (Schneestolz) in weiß und rosa, da sie in meinem Steingarten in blau jedes Jahr im März so schön blühen und auch nie weniger werden. Als Zwiebel-Neuzugang  habe ich Ipheion (Frühlingslichtstern) gekauft, der im Mai blühen wird.

Der Oktober ist der richtige Monat, um Rosen (auch wurzelnackte) zu pflanzen. Andere Ziergehölze und Obstgehölze sollten ebenfalls jetzt in die Erde. Nur die stark wärmebedürftigen wie Pfirsich, Aprikose, Kiwi oder Wein sollte man lieber im Frühjahr pflanzen.

Im Nutzgarten gibt es jetzt noch einiges zu ernten. Quitten, Äpfel und Walnüsse wollen verarbeitet oder eingelagert werden. Die letzten Zucchini und Kürbisse sollten vor dem ersten Frost geerntet werden, genauso wie Knollensellerie, Kohlköpfe, Möhren und Rote Bete. Kräuter können geerntet und entweder getrocknet oder eingefroren werden. Frostharte Gemüsesorten wie Grünkohl, Porre, Rosenkohl und Schwarzwurzeln verbleiben im Beet. Neu pflanzen kann man jetzt noch gut Knoblauch und späte Sorten Feldsalat. Auf die freien Stellen im Gemüsebeet darf das Falllaub, welches man regelmäßig  vom Rasen abharken sollte. Die Wiese hatte es schwer genug in diesem Sommer und Laub sollte auf keinen Fall dort liegen blieben. Der Rasen könnte jetzt noch einmal gemäht werden.

Gegen Ende des Monats sollten die Dahlien aus der Erde genommen werden. Man lässt 5 cm des Stiels an der Knolle und lagert diese frostfrei. Frostempfindliche Kübelpflanzen müssen nun in ihr Winterquartier umziehen. Ich habe fast keine mehr, da mir diese Transporte zu lästig und schwer sind. Wasserpumpen und Schläuche müssen zum Ende des Monats weggeräumt werden, Wassertonnen geleert werden, da sie bei Frost Schaden nehmen könnten.

Herbst4

Sollte man nun früher als gedacht mit all diesen Dingen fertig sein, könnte man noch den Kompost umschichten, Steckhölzer schneiden oder seine Gartenwerkzeuge gut reinigen und desinfizieren (Spiritus).

Vielleicht ist dafür aber auch noch im November Zeit und man setzt sich lieber doch noch mit einer schönen Tasse Tee oder Kaffee, entsprechend warm eingepackt, in den leuchtenden Herbstgarten und schaut den Vögeln am Futtersilo zu.

3 Kommentare zu „Der Garten im Oktober

  1. Hallo Beate, der Herbst ist eine spannende Jahreszeit. Ich handhabe es ähnlich wie Du im Garten, ich lasse fast alle Stauden stehen. Dieses Jahr habe ich ca. 80 verschiedene Allium Sorten versenkt, mal sehen was sich im nächsten Frühling davon zeigt! LG…Stephanie

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  2. Alles genau so bei mir. Aber… Habe trotzdem keinen Platz mehr frei für Zwiebeln. Sogar der Buchs scheint sich zu erholen, wollte ihn wegen der elenden Zuenzlergeschichte schon aus dem Garten entfernen. Sonst habe ich auch schon in den Vorjahren ein wenig aufgeräumt. Aber da ich mir einen Knöchel gebrochen hab…. Dafür konnte ich beobachten, wie sehr die Meisen die Saat von den Nachtkerzen lieben und Ringelblumensaat und Cosmeen….. Da hat doch alles auch noch seine guten Seiten… Einen schönen bunten Herbst wünsche ich. Immer schön, von Euch zu lesen.

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