Gärtnern

Hilfe für Insekten in kleinen Gärten

Das Thema Insektensterben ist inzwischen in aller Munde. Wer einen Garten besitzt und naturverbunden ist, will sicher etwas dagegen unternehmen. Anregungen was zu tun ist gibt es ja zuhauf. Nur wird sich manch einer etwas überfordert fühlen angesichts der vielen Möglichkeiten und deren Umsetzung.

Ich wohne im industriellen Teil von Nordrhein- Westfalen, da sind die Grundstücke meistens nicht sehr groß. In meinem Schrebergarten habe ich die Aufgabe 1/3 der Gartenfläche mit Gemüse und Obst zu besetzen, ein Häuschen steht auch noch da. Da bleibt nicht mehr viel Platz für Benjenhecken, Steinhaufen, Sandarien und Totholzecken.

Um der Tierwelt zu helfen muss ich aber nicht unbedingt große Anlagen planen. Macht auch manchmal keinen Sinn. Zuerst einmal gucke ich, was für Gegebenheiten in meinem Garten da sind. Ist das Grundstück sonnig, halbschattig, schattig? Welchen Boden habe ich: sandig, lehmig, kalkarm oder kalthaltig. Es macht keinen Sinn in einer Gegend mit schwerem Lehmboden Pflanzen anzusiedeln, die mageren Boden lieben. Die Erfahrung musste ich machen. Meine Hungerkünstler wuchsen auf meinem Lehmboden sehr mastig und kippten schnell um. Die übermäßig produzierten Samen haben meine Beete überrannt, ich jäte schon im zweiten Jahr gegen die wilde Karde an. Den Boden auszutauschen halte ich für keine gute Idee, hier war nie Magerrasen, das passt nicht. Man muss mit dem arbeiten was vorhanden ist.

Vielleicht beobachtet man erst einmal welche Wildbienen und andere Insekten schon im Garten umherfliegen. Oder man fragt beim örtlichen Naturschutzverband, welche Insekten vor Ort vorkommen. Wildbienen und Schmetterlinge haben oft einen kleinen Lebensradius in dem sie sich aufhalten. Eine Honigbiene fliegt locker 3 km zum Nektarsammeln, eine kleine Wildbiene oft nicht mal 200 m.

Durch das Anpflanzen von standortgerechten Nektar- und Pollenpflanzen kann man die Insekten von ihrer Verinselung bewahren. Je mehr Nahrung in Flugnähe ist, umso weiter können sie sich ausbreiten. Deshalb hilft auch jede Balkonbepflanzung diese Inseln zu durchbrechen.

Wenn man dann noch die Gartenbeete nicht dauernd durchharkt, auch mal Wildkräuter stehen lässt und unaufgeräumte Ecken toleriert, werden sich die Insekten einfinden. Dann gibt es im Garten nicht nur Futter, sondern auch Nistraum und Überwinterungsmöglichkeit.

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