Gärtnern

Der gemeine Guerilla-Gärtner

Was hat es damit auf sich? Sind das kampfbereite Zeitgenossen, die sich, in Ermangelung anderer Feinde, durch ihre grüne Hölle schleichen, die Machete in der Hand und die Rosenschere zwischen den Zähnen?

Wenn ich mich momentan in meinem Garten so umsehe, bekomme ich fast Lust, genauso vorzugehen! Aber gemeint ist die plan- und lustvolle Verbreitung von Samen auf freien Flecken – im Garten und darüber hinaus!

Das Guerillagärtnern auf der eigenen Scholle, also die legale Form, kann man gut ausprobieren, wenn man ein bisschen freie Fläche hat und noch keinen konkreten Plan. Es funktioniert sehr gut mit einjährigen Blumen, die man als Mischung kaufen kann, oder aber auch als einzelne Sorten; am besten und preiswertesten ist natürlich die Samengewinnung aus dem eigenen Garten oder dem von Freunden/Nachbarn.

Ich sammle gern den Samen von meinem fliederfarbenen Schlafmohn (Papaver somniferum) und Argentinischen Eisenkraut (Verbena bonariensis) und verteile ihn zwischen den Stauden. Beide wachsen eher in die Höhe als in die Breite, nehmen also  nicht viel Platz weg und passen mit ihren hell- bis dunkellila Blüten zu fast allen Farben. Aber auch aus Samentütchen mit bunten Mischungen habe ich schon Schätze für meine Samenbank gewonnen, z.B. eine dunkelpurpurfarbene Malve.

Das Schönste daran: ich werde im nächsten Sommer immer wieder überrascht, weil ich  bis dahin schon wieder vergessen habe, wo ich was gesät hatte….

Das eigentliche Guerilla-Gärtnern findet aber jenseits des eigenen Gartenzauns statt. Das ist natürlich nicht ganz legal, und Ihr habt diese Idee NICHT von mir, aber wer mit offenen Augen durch die Welt geht, entdeckt immer wieder kahle oder vernachlässigte Fleckchen, die man mit ein wenig Nachhilfe verschönern kann. Zum Beispiel wird ja der Frauenmantel (Alchemilla mollis) zuweilen im eigenen Garten lästig, und man schneidet die verblühten Teile mitsamt den älteren Blättern ab. Auch der Geißbart, wunderschön und ein Hummelmagnet, aber ebenfalls versamungsfreudig,eignet sich, ebenso der Fingerhut. Auf den Kompost damit wäre unklug, aber Euch fällt vielleicht etwas dazu ein……kann auch ruhig schattig sein!

….und der fortgeschrittene Guerillero bastelt sich sogenannte ,,Seedbombs“, das sind zu einer Kugel geformte Samen-Lehm-Mischungen, und beglückt damit zu nächtlicher Stunde die Geröllhalden, die neuerdings in so manchen Vorgärten abgekippt werden.

Manchmal müssen natürliche Prozesse eben etwas beschleunigt werden…

8 Kommentare zu „Der gemeine Guerilla-Gärtner

  1. sind anscheinend die selbstgemachten Lehmbomben ertragreicher als meine gekauften. it jeweils nur eine Pflanze erschienen.

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    1. Bei den Selbstgemachten weiß man zumindest genau, was drin ist! Und wenn man nicht über einen Zaun werfen muss (was ja auch gaaar nicht erlaubt ist), kann der Untergrund dierkt mit vorbereitet weden, z.B. durch Lockern, Sand- oder Kompostbeigaben. Gib nicht auf!,

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  2. Liebe Gabi,
    in den vergangenen 3 Jahren war ich häufig zu Fort-und Weiterbildungen in Köln unterweges. Dort hatte ich einige Male den Enidruck…vor allem in kleineren Seitenstrasse, wo viiieeeele Fahrräder an den Hauswänden lehnen, ….dass da diverse GGs des nächtens unterwegs waren und sind ! HERRLICH……kein Baum, der nicht in irgendeiner Weise um., bzw. unterpflanzt war. Tolle Farben, reichlich Insekten….ganze Strassen gewinnen…..wunderbar . Ein Lob auf die GGs…! lG Dorothee

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