Am letzten Wochenende war es endlich soweit. Ich habe den Honig für dieses Jahr geschleudert. Viel Honig habe ich nicht erwartet, weil das Wetter in diesem Jahr so ungünstig war. Im Frühjahr, zur Obstbaumblüte, hatte es noch Frost gegeben. Da hatten die Bienen nichts zu sammeln. Darum hatte die Königin auch nicht auf volle Produktion umgestellt. Als es dann blühte, waren nicht genug Sammlerinnen da.
Ich bin morgens zum Bienenstand gefahren und habe die vollen Waben in eine bienendichte Kiste gepackt. Die Waben waren verdeckelt, also mit einer Wachsschicht verschlossen. Das zeigt an, dass der Honig soweit eingedickt ist, dass die Bienen ihn als fertig erachten. Der Honig sollte dann einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 18 % haben. Ist die Wabe noch nicht verdeckelt, handelt es sich meist um neu eingetragenen Nektar, der von den Bienen noch weiter bearbeitet werden muss.
Ich benutze die vereinseigene Schleuder und habe mit den Vereinskollegen zusammen geschleudert.
Der Raum zur Honiggewinnung sollte trocken und sauber sein. Honig nimmt schnell Gerüche und Luftfeuchtigkeit an. Außerdem muss man darauf achten alle Türen und Fenster geschlossen zu halten, sonst hat man nach kurzer Zeit die Bienen aus der Nachbarschaft im Raum. Bienen können nun mal sehr gut riechen, und da wo es etwas umsonst gibt, sind sie natürlich zur Stelle.
Zuerst muss der Wachsdeckel von den Waben entfernt werden, sonst läuft der Honig in der Schleuder ja nicht aus der Wabe. Dies geschieht mit Hilfe eines Heißluftföns oder einer Entdeckelungsgabel. Dann kommt die Wabe in die Honigschleuder. Hier wird vorsichtig per Hand gekurbelt, damit die Waben bei dem Vorgang durch die Fliehkräfte nicht zerbrechen.
Aus der Schleuder läuft der Honig dann durch zwei Siebe in einen Eimer. In den Sieben bleiben kleine Wachsstückchen hängen. Den geschlossenen Eimer lässt man einige Tage ruhen, damit sich Luftblasen und Blütenstaub an der Oberfläche absetzen können. Dann ist der Honig abfüllfertig.
Meine Bienen haben dieses Jahr 12,5 kg Honig erarbeitet. Ich bin damit ganz zufrieden, weil ich weiß, welche Leistung das ist, trotz der widrigen Wetterverhältnisse so viel Honig zu produzieren. Damit 1 kg Honig entsteht, müssen 3 Liter Nektar eingetragen werden. Dazu müssen je nach Tracht 6 bis 7 Millionen Blüten besucht werden. Da kommen einige Flugkilometer zusammen.
Das Honig Schleudern find ich gut wir haben Ende Mai das 1 Mal dieses Jahr geschleudert 👍😀sehr erfolgreich.das zweite mal kommt erst noch aber der Ertrag bei dem Regenwetter diese Woche ist fraglich 😏 Bärenkind 2609
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Ja, es ist schon ein besonderes Erlebnis, den ersten selbst geschleuderten Honig im Glas zu sehen. Durch das wechselhafte Wetter konnte ich dieses Jahr nur einmal schleudern. Jetzt ist keine große Tracht mehr zu erwarten. Bald steht schon wieder die Vorsorge für den Winter an.
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