Der Jahreszeitengarten · Gärtnern

Mein Garten im August

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Die größte Hitzewelle ist hoffentlich vorbei und ich kann mich meinem Garten wieder mit Arbeiten widmen, die nicht nur aus Wässern bestehen und ohne einen Hitzschlag zu bekommen. Es sieht zwar grad alles etwas traurig aus, aber genauso wie im letzten Sommer werden sich die Pflanzen wieder erholen, wenn es mal ausreichend regnet. Ich hoffe drauf.

Die abgeernteten Himbeerruten schneide ich jetzt bodentief ab. Die Ernte war dieses Jahr sehr gut. Die Feuchtigkeit aus dem Frühjahr hat viele Blütenansätze gebracht. Meine Bienen waren fleißig und haben gut bestäubt. Die nachfolgende Trockenheit und die Sonne haben die Himbeeren schön geschmackvoll ausreifen lassen. Die neuen Himbeerruten schneide ich in Kopfhöhe ab, sie verzweigen sich dann noch. Sie noch höher hinaus wachsen zu lassen bringt mir nichts, dann würde ich eine Leiter bei der Ernte benötigen. Anschließend binde ich die Ruten am Holzgerüst fest, damit sie nicht in den Gartenweg ragen. Als nächstes steht die Brombeerernte an. Auch da zeigt sich das Wetter positiv, die Zweige hängen voller Früchte, die ein gutes Aroma haben.

In meinem Erdbeerhochbeet schneide ich alle alten Blätter und Ausläufer ab. Die Ausläufer senken sich in der Nähe der Mutterpflanze in den Boden und bewurzeln sich. Man kann sie dann abschneiden und auf ein neues Beet setzen. Die Mutterpflanzen bekommen eine leichte Gabe Biodünger, damit sie sich für die nächste Saison im nächsten Jahr erholen.

Die Jungpflanzen sollen erst einmal Wurzelmasse bilden und bekommen keinen Dünger. Wer vorhat ein Erdbeerbeet anzulegen, sollte das jetzt tun. Man kann getopfte oder wurzelnackte Erdbeerpflanzen beim Fachhändler bekommen. Meine Lieblingssorte ist Mieze Schindler. Die schmeckt unvergleichlich und ist in keinem Obstgeschäft oder Markt zu bekommen, weil sie nicht transportfähig ist.

In meinem Gemüsehochbeet kann ich jetzt die Herbstrüben oder Teltower Rüben aussäen sowie die Herbstsorten der Radieschen. Ich mache auch noch einen Versuch mit kleinen schnellen Möhren wie Pariser Markt. Gemüsefenchel und Pak Choi kann ich auch noch säen. Alles andere, was ich im Frühjahr gesät oder gepflanzt habe, ist leider nichts geworden. Erst im Mai zu kalt, dann anschließend vertrocknet. Wie gut, dass ich nicht davon leben muss.

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In meinem Kartoffelbeet sind die Blätter auch schon gelb. Ich lasse die Pflanzen noch ein paar Tage stehen, bis alles braun ist. Vielleicht wachsen die Kartoffeln ja noch ein bisschen. Viel Hoffnung habe ich nicht, bei der Trockenheit werden sie nicht groß sein. Aber wenigstens bin ich dadurch von der Krautfäule verschont geblieben.

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Das Highlight eines jeden Gemüsegartenjahres sind für mich immer die Tomaten. Diesen Geschmack kann man nicht kaufen. Nach einem holprigen Start im Mai haben sich die Pflanzen dank guter Bewässerung gut entwickelt. Bis dato wusste ich gar nicht, dass Tomaten auch einen Sonnenbrand bekommen können. An den noch grünen Früchten zeigten sich glasige, eingedellte Stellen, die nun beim Reifwerden schnell matschig werden. Also zukünftig auch noch ans Schattieren denken. Ab jetzt gibt es jeden Tag Tomaten in allen Variationen der Verarbeitung und sofort vom Strauch. Wie gut, dass sie so gesund und kalorienarm sind.

In meinen Blumenbeeten musste ich schon viel Vertrocknetes ausschneiden. Einiges ist bei der Hitze schneller verblüht, anderes, wie die Astilben, gar nicht in Blüte gekommen. Ich mache mir Gedanken, was ich an Stauden umpflanze, ganz aus dem Beet nehme oder neu setze, damit die Beete auch zukünftig schön aussehen, aber trotzdem pflegeleicht sind. Ich habe leider nicht die Möglichkeit, große Mengen Regenwasser zu sammeln. Und die Blumenpracht künstlich mit Leitungswasser am Leben zu erhalten finde ich nicht sinnvoll.

Meine Rosen sind mit der Hitze wieder wunderbar zurechtgekommen. Ihre langen Wurzeln kommen auch tief im Boden noch an Feuchtigkeit heran. Ich schneide weiterhin Verblühtes aus, damit sich neue Knospen bilden. Im letzten Jahr haben sie bis tief in den Herbst hinein geblüht. Dünger gebe ich ihnen jetzt keinen mehr. Die neu gebildeten Zweige reifen nicht mehr aus. Sollte es einen kalten Winter geben, würden sie platzen und abfrieren, und Viren und andere Krankheitserreger würden in die Pflanze eindringen.

Im Laufe des Monats werden sicher die ersten Kataloge mit Zwiebelpflanzen für das nächste Frühjahr ins Haus kommen. Dann will ich mir meine Gartenbilder vom Frühling ansehen um feststellen zu können, wo es noch leere Stellen im Beet gibt. Dann kann ich in Ruhe planen, welche Sorten ich möchte, und kaufe nicht wieder planlos irgendwas. Um anschließend dann beim Zwiebelsetzen zu merken, dass an dieser Stelle eigentlich schon was steht. Schade, zerhackt.

4 Kommentare zu „Mein Garten im August

  1. Vielleicht hat jemand in diesem Jahr auch dieses Phänomen. Meine Gurken waren durchweg alle aufgegangen und haben über und über geblüht, Leider setzen diese Blüten nicht an. Die wenigen, die Fruchtansatz haben, lasse ich dick werden, weil es niemals auch nur für ein Glas Gewürzgurken reicht. Die gelben Gurken sind dann total bitter, so dass sie ungenießbar sind. Ich habe guten Samen ausgesät, von Kiepenkerl, die Marke aus der Genossenschaft. Gerne würde ich von euch hören.

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    1. Ja, die Hitze hat selbst Pflanzen getroffen, die als Sonnenanbeter bekannt sind. Meine Zucchini hat nur männliche Blüten hervorgebracht. Bei den Gurken sind die Fruchtansätze trotz Gießen sofort wieder vertrocknet und abgefallen. Die Bestäubung bei den Tomaten war auch nicht optimal. Warum die Gurken bitter sind,kann ich leider auch nicht beantworten. Aber die Firma Kiepenkerl hat sicher eine Kundenhotline. Die wissen ja alles über Gemüseanbau und was auch schieflaufen kann. Werde aber mal googeln, das interessiert mich auch. Wird man ja nicht dümmer durch.

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    1. Vielen Dank, als Gärtner lernt man bekanntlich nie aus. Da reicht laut Karl Förster ein Leben nicht. Wir müssen uns in allen Gartensparten wohl zukünftig den neuen Wetterverläufen anpassen.

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