Kräuterwissen · Leckereien

Kräutersalze selber machen

Salz ist für die Regulation des Wasserhaushalts im Organismus lebensnotwendig, aber der Mensch benötigt nicht viel davon. Lediglich 1,4 Gramm am Tag sind ausreichend.

Salz war lange Zeit ein überaus kostbares Gewürz und Konservierungsmittel, das jahrhundertelang nur den Reichen vorbehalten blieb und aus dem Grund auch das weiße Gold genannt wurde. Die Römer konservierten mit Salz nicht nur die wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Käse, sondern verwendeten es auch als Zahlungsmittel, indem sie zum Beispiel ihre Soldaten damit entlohnten. Daher kommt das Wort Salär (Honorar, Gehalt, Lohn).

Das Konservieren durch Salz zieht die Feuchtigkeit aus den Produkten und macht diese somit für Mikroorganismen unbrauchbar.

Salzkristalle

Es ist sehr einfach aus Wildkräutern Kräutersalze zuzubereiten. Ich hatte Schwierigkeiten aufzuhören. Nun stehen eine Auswahl von 5 Kräutersalzen auf unserem Esstisch und es ist wirklich spannend, die unterschiedlichen Farben zu betrachten und die Geschmacksrichtungen zu probieren. Die Vitalstoffe der wilden Beikräuter sind gezähmt und zusätzlich wird das Würzverhalten durch die 50 prozentige Sättigung mit Kräutern verbessert. Es wird weniger gesalzen, mehr gewürzt!

Gundermann-, Brennnessel-, Bärlauch-, Knoblauchsrauken-, Gänseblümchensalz

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Rezept:

Verhältnis Kräuter : Salz = 1 : 2

Die frischen Kräuter werden gewaschen, trocken geschüttelt und zerkleinert.

Danach mörsern Sie die Masse zusammen mit dem Salz oder zermahlen sie in einer Küchenmaschine.

Dann muss die Paste mindestens 24 Stunden, oder in einem Dörrautomaten über Nacht, getrocknet werden. Dazu wird sie auf Backpapier ausgestrichen und an einem warmen Ort ruhen gelassen.

Ist sie richtig trocken, wird sie noch einmal gemixt, bzw. gemörsert und in einen hübschen Behälter umgefüllt und trocken gelagert. ______________________________________________________________________________

Wissenswertes über Salze

Siedesalz wird aus den natürlichen Salzstöcken (Salinen) im Erdinneren gewonnen, die sich bei der Verdunstung von Meerwasser im Laufe der Erdgeschichte gebildet haben. Dafür wird Wasser in eigens dafür gebohrte Schächte gepumpt, um die Steinsalzlager aufzulösen. Danach wird das Salzwasser, die Sole, an die Oberfläche gepumpt und so lange gesiedet, bis das Wasser verdampft ist. Das weiße Endprodukt enthält außer Natrium und Chlorid so gut wie keine Mineralien mehr.

Es wird nun angereichert mit Rieselhilfen oder Jod- und Fluorverbindungen. Zusatzstoffe, die gesundheitliche Schäden anrichten können.

Meersalz stammt im Allgemeinen aus sogenannten Salzgärten, großen Bassins, in denen das Meerwasser gestaut wird und unter Einwirkung von Sonne und Wind verdampft. Es wird aber auch aus Binnengewässern wie dem Roten Meer, dem Toten Meer und dem Großen Salzsee gewonnen, deren Wasser noch salzhaltiger ist als Meerwasser.

Meersalz ist grau, da es Spuren von Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Brom und andere Substanzen enthält, die ihm einen strengeren Geschmack verleihen.

Fleur de Sel (Salzblume) gilt bei vielen Verbrauchern als besonders wertvoll und schmackhaft. Es entsteht als hauchdünne Salzschicht an der Wasseroberfläche und wird meist in Handarbeit abgeschöpft.

Quellwassersalze sind eine spezielle Sorte der Siedesalze. Sie sind auch in Wasser gelöst, werden aber nicht an die Erdoberfläche gepumpt, sondern kommen auf natürliche Weise an die Oberfläche.

Steinsalz lagert in Salzstöcken unter der Erde. Es wird in Salzbergwerken aus dem Stein geschlagen oder gesprengt. Die riesigen Salzklumpen werden gereinigt, zerschlagen und gemahlen.

Epsom Salz aus England

Welches Salz nimmt man nun ?

Da alles Salz aus dem Meer kommt und Meersalze einen besseren Ruf als raffinierte Salze haben, gibt es einige findige Vermarkter, die das Steinsalz als Urmeersalz verkaufen, was einen besseren Absatz verspricht.

Leider ist auch das Meersalz in Verruf geraten, da in ihm Mikroplastikanteile nachgewiesen wurden. Noch drastischer sind die Bestandteile von Verpackungsmüll im teuren Fleur de Sel.

Da jedes Salz fast ausnahmslos aus Natriumchlorid besteht und es kein „gesünderes“ Salz gibt, sollte der Verbraucher darauf achten, dass er regionales Salz kauft, beispielsweise Steinsalz aus Bad Reichenhall oder Meersalz von Sylt.

Modesalze, wie zum Beispiel Himalayasalze (rötlich wegen Eisenanteilen), schwarzes Lavasalz (schwarz wegen Verunreinigungen), persisches Blausalz (erscheint blau durch eine andere Kristallstruktur) sind bedenklich.

All diese Salze hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck, sind weder für die Gesundheit noch die Umwelt sinnvoll.

Ich nutze durchweg regionales Steinsalz aus einem Biomarkt. Biosalze gibt es allerdings nicht. Amüsant sind auch Mindesthaltbarkeitsangaben bei Salzen, die mehrere tausend Jahre alt sind!

Salz ist von den reinsten Eltern geboren, von der Sonne und dem Meer. (Phytagoras)

4 Kommentare zu „Kräutersalze selber machen

  1. Liebe Vanessa, fein, dass dir der Blog gefällt. Du kannst diese frischen Kräuter auch in Öl, Alkohol (40%) oder Essig konservieren und die guten Inhaltsstoffe ausziehen. Probiere mal, den Gundermann in flüssige, dunkle Schokolade zu tunken. Dann ab in den Kühlschrank. Schmeckt wie After Eight und ist eine pfiffige Deko für Desserts. Die Brennnesselblätter machen sich auch gut im Pfannkuchenteig. Ein schönes Wochenende! Birgit

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  2. Hallo! Was für ein schöner Blog. Und wie spannend zu erfahren, wie man Kräutersalze herstellt. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Ich verwende auch seit kurzem Gundermann, Giersch und Brennnessel in der Küche, jedoch nur in frischer Form. Habe mich aber schon gefragt, wie man die wertvollen Kräuter wohl am besten für den Winter konservieren kann. Vielen Dank für den Hinweis, liebe Grüße, Vanessa

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  3. Lieben Dank für deinen Kommentar. Auch mir hat es bei den Recherchen neue Erkenntnisse beschert. Jod – ein großes Thema. Der Körper braucht es grundsätzlich für die Hormonherstellung. Die Erkenntnis, dass Deutschland flächendeckend zu einem Jodmangelgebiet ernannt wurde, gilt inzwischen nicht mehr. Die WHO bestätigte in den letzten 30 Jahren eine optimale Jodzufuhr in unseren Gebieten. Jod wird in Wurst- und Fleischwaren und anderen Fertiggerichten (okay, da lassen wir die Finger von ?!) zugefügt. Ein Zuviel an Jod kann wiederum zu Schilddrüsenentzündungen führen. Trotzdem überwiegt der Nutzen. Vielleicht konzentrieren wir uns auf andere jodhaltige Lebensmittel, wie Wassermelone, Cashewnüsse, Kürbiskerne, Spinat, Erdnüsse, Champignons, Feldsalat, Algen…..Viele Grüße, Birgit

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  4. Vielen Dank für diesen sehr aufschlussreichen Artikel. Ich bin überrascht, wie viele Salzsorten es eigentlich gibt, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Diese „Modesalze“ waren mir schon immer suspekt, nicht nur des Preises wegen.
    Ich bin Techniker, mir war immer klar, dass Salz = Salz ist und damit grundsätzlich kein Unterschied zwischen Salz aus dem Himalaja oder Salz aus der Saline besteht. Dennoch kann man jetzt drüber nachdenken, ob man das „Meersalz“ mit schlechterem Ökologischen Fußabdruck nimmt, oder eben ein regionales.
    Schade finde ich, dass es oft nur möglich ist, Jod-freies Salz zu kaufen. Meersalz allein ist oft Jod-frei. Manchmal findet man auch Salze mit Fluorid. Ich persönlich mag sowas nicht. Jod-Salz schmeckt mir zu metallisch und Fluorid sollte nicht übermäßig zugeführt werden. Es handelt sich schließlich um ein Nervengift.
    Vielen Dank für das Kräutersalzrezept. Ich will es gleich ausprobieren. Ich bin schon jetzt gespannt, welche Kräutermischungen gut passen.
    Liebe Güße

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