Kräuterwissen · Leckereien

Hellblaue Augen

hatte die Geliebte des jungen Ritters, der an einem Kreuzzug teilnahm. Verzweifelt wartete sie mit ihren Hofdamen am Wegrand vor dem Stadttor auf seine Rückkehr. Aber er kam nicht mehr zurück. Das Burgfräulein weigerte sich, die Hoffnung aufzugeben und stand weiter Tag für Tag am Stadttor. Schließlich hatte der Himmel ein Einsehen und verwandelte sie in Blumen – Wegwarten -.

Die Gemeine Wegwarte, cichorium intybus, ist die Stammform der Wurzelzichorie sowie aller Blattzichorien. Einige sind bekannt als Radicchio, Zuckerhut, Chicorée oder Endiviensalat.

Ihre Inhaltsstoffe sind u. a. Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine (Glycoside, sie in wässriger Lösung Schaum bilden, wenn sie geschüttelt werden), Mineralstoffe, Vitamine.

Durch diese Inhaltsstoffe hat das Kraut juckreizlindernde, heilungsfördernde, antirheumatische, antibakterielle, leberschützende, blutzucker- und cholesterinsenkene Eigenschaften.

Früher haben sich die Bergarbeiter die entgiftende Wirkung zu Nutze gemacht, um die Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten. Dazu führten sie regelmäßige Teekuren durch.

Man kann die Wegwarte als Sonnenuhr verwenden: Sie öffnet ihre Blüten morgens um sechs Uhr, gegen Mittag schließt sie sie wieder. Das entspricht genau der Flugzeit des Hauptbestäubers, der Hosenbiene. Daneben wird die Wegwarte auch von anderen Wildbienen und Faltern besucht.

Auch in der Wildkräuterküche lässt sie sich sehr gut nutzen. Junge Blätter und Blüten lassen sich zum Beispiel wunderbar als Salatbeigabe verwenden oder einem Pfannkuchen (siehe unten) beimischen.

Rezept:

Zutaten:

1 Handvoll frische Wegwarten-Blätter, 1/2 Handvoll Sauerampfer-Blätter, 100 ml Milch, 30 g Dinkel-Vollkornmehl, 1 Ei, 2 EL geriebener Bergkäse, Öl zum Ausbacken.

Zubereitung:

Wildpflanzen-Blätter waschen, trocken tupfen und in feine Streifen schneiden. In einer Schüssel die Milch mit dem Mehl und dem Ei klumpenfrei verrühren. Wildkräuter unterheben. Teig salzen und den geriebenen Bergkäse unterheben. Eine Pfanne erhitzen, etwas Öl zugießen und nacheinander zwei Pfannkuchen beidseitig goldgelb ausbacken.

Es steht eine Blume,

wo der Wind weht den Staub.

Blau ist ihre Blüte,

aber grau ist ihr Laub.

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