Schreiberei

Abschiedsworte an Pellka

Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,

du Ungleichrunde,

du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,

du Vielgequälte,

du Gipfel meines Entzückens.

Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens.

Mit der Gabel! – Sei stark!

Ich will auch Butter und Salz und Quark

oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.

Musst nicht so ängstlich dampfen.

Ich möchte dich noch einmal erfreun.

Soll ich Schnittlauch über dich streun?

Oder ist dir nach Hering zumute?

Du bist ein so rührend jung Blut.

Deshalb schmeckst du besonders gut.

Wenn das auch egoistisch kllingt,

so tröste dich damit, du wundervolle

Pellka, dass du eine Edelknolle warst,

und dich ein Kenner verschlingt.

(Joachim Ringelnatz)

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