Am Barbaratag
Geh in den Garten
am Barbaratag.
Gehe zum kahlen
Kirschbaum und sag:
Kurz ist der Tag,
grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt,
der Frühling ist weit.
Doch in drei Wochen,
da wird es geschehen:
Wir feiern ein Fest,
wie der Frühling so schön.
Baum, einen Zweig
gib Du mir von dir,
ist er auch kahl,
ich nehm ihn mit mir.
Und er wird blühen,
in selber Pracht,
mitten im Winter,
in der heiligen Nacht.
(Josef Guggenmoos)
Heute ist Barbaratag! Nach altem Brauch werden am 4. Dezember Zweige von Kirschbäumen geschnitten, die uns pünktlich zum Weihnachtsfest mit ihrer Blüte erfreuen.
Der Überlieferung nach, geht der Brauch auf die heilige Barbara zurück, die im 3. Jahrhundert in Kleinasien (Türkei) lebte. Barbara war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Sie entdeckte das Christentum, bekannte sich zum Glauben und ließ sich taufen. Ihr Leben wollte sie allein Christus widmen. Ihr Vater war darüber so verärgert, dass er seine Tochter anzeigte und in ein Gefängnis steckte. Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Rock. Sie nahm ihn mit in das Verlies und versorgte ihn mit Wasser. Am Tag ihrer Hinrichtung stand der Kirschzweig in voller Blüte. Seitdem gilt der blühende Kirschzweig als Sinnbild von Hoffnung, Glück und neuem Leben und der Barbaratag wird jedes Jahr am 04. Dezember gefeiert. Die heilige Barbara gilt als Schutzpatronin vieler Berufsgruppen und als Beschützerin der Gefangenen und Sterbenden.

Damit Barbarazweige tatsächlich am 24. Dezember blühen, sollte man sie unmittelbar nach dem Schnitt über Nacht in eine Wanne lauwarmes Wasser legen. Danach dürfen sie in eine große, mit Wasser gefüllte Vase. Das Wasser sollte alle 3 bis 4 Tage gewechselt werden. Anstelle von Kirschzweigen kann man auch andere Frühblüher wie Forsythien, Zierjohannisbeeren, Kornelkirschen oder Pflaumenzweige schneiden.
Dieser Blogbeitrag ist aus 2016. Ihr lest ihn heute als Repost 🙂
Ein schöner Brauch mit traurigen Anlass.
Lieben Dank fürs Teilhaben lassen und erinnern.
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LIebe Ynnette,
vielen Dank für dein Kommentar. Ich finde Überlieferungen, Bräuche und deren Symbolik oftmals sehr spannend und tröstlich.
Ich wünsche dir einen schönen 2. Advent!
Herzliche Grüße
Carmen
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