Der Jahreszeitengarten · Tierisches

Fütterung der Gartenvögel

Vögel füttern ist seit langem ein kontrovers diskutiertes Thema im Tierschutz. Die einen sehen in der Winterfütterung einen Eingriff in den Kreislauf der Natur, für die anderen ist es Vogelschutz. Wieder andere sehen die Möglichkeit zur Vogelbeobachtung. Dazu kommen jene, die Ganzjahresfütterung betreiben, um Artenvielfalt zu fördern und zu erhalten.

Titelbild Sperling und Beitragsbild Blaumeise gemalt von Beate Kellermann

Vögel sind Wildtiere, die eigentlich für sich selber sorgen können. Dennoch sind sie mehr und mehr auf unsere Unterstützung angewiesen, da das Nahrungsangebot in Zeiten gepflegter Gärten, Insektenrückgang, ausgeräumter Landschaften und Monokulturen immer geringer wird. Es fehlen beerentragende Sträucher, samentragende Stauden, Hecken, Wildgehölze und Laubhaufen, um das Nahrungsangebot zu sichern. Es liegt an uns, den gefiederten Gefährten einen abwechslungsreichen Lebensraum zu bieten und unsere eigenen Vorlieben zu überdenken. Zur Ergänzung finden wir in Gartenfach- und Baumärkten ein umfangreiches Angebot an Futterstellen und Vogelhäuschen, Knödeln, Kernen und Mischungen. Aber welcher Vogel frisst welchen Wurm? Wildvögel brauchen Nahrung, wie sie auch in der Natur vorkommt. Hier eine kleine Hilfestellung:

*Zu den Sämereien gehören: Raps, Hirse, Haferkerne, Hanfsaat, Leinsaat, Wildsamen, z.B. von Mohn, Kleie, Brennnesseln, Disteln, Ampfer und Löwenzahn.

Ich habe mich lange Zeit gewundert, dass nicht alle Gartenvögel an unsere Futterstellen kommen. Der Grund ist, dass nicht nur die Art des Futters, sondern auch die Art der Futterstelle relevant für die einzelne Vogelart ist:

  • Rotkehlchen, Drosseln, Amseln fressen am liebsten in Bodennähe.
  • Meisen bevorzugen hängendes Futter.
  • Der Gimpel weiß ein Futterhäuschen zu schätzen.
  • Kleiber und Spechte fressen gerne an der Rinde eines Baumes oder am Holz. Ich habe sie aber auch schon am Futterhaus gesehen.
  • Sperlinge, Finken und Stare erheben keine besonderen Ansprüche an den Futterplatz.

Futterhäuschen oder Röhren müssen einen ausreichenden Dachüberstand haben, so dass das Futter trocken bleibt und nicht verklumpt oder schimmelt. Lieber wenig Nahrung einfüllen und die Futterstelle regelmäßig kontrollieren. Wichtig sind Sauberkeit und Hygiene, damit die Tiere gesund bleiben.

Lust auf etwas Praktisches?

Die Herstellung von Futterförmchen für die Meisen ist einfach und macht großen und kleinen Leuten Spaß.

Ihr benötigt folgende Zutaten: Kokosfett oder Rindertalg, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Rosinen, Sämereien.

Vorbereitung: Schmelzt das Fett in einem Topf bei kleiner Hitze. Lasst es im Anschluss wieder etwas fest werden. So ist es nicht mehr heiß und lässt sich viel besser verarbeiten.

Fügt eure Zutaten hinzu und vermischt alles gut miteinander. Bindet ein Band, eine Kordel oder einen Draht an die Förmchen, damit ihr sie später aufhängen könnt. Legt die Ausstechförmchen auf ein Tablett mit Backpapier. Füllt nun die Körner-Fett Masse in die Förmchen. Lasst sie ein paar Tage bei kühlen Temperaturen fest werden. Fertig!

Hier noch ein bisschen Werbung für eine gute Sache: Bereits seit 1971 küren NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) und LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) den „Vogel des Jahres“. Bisher entschied eine Expertenrunde, wer den Titel bekommt. Doch zum 50. Jubiläum ruft der NABU die Bevölkerung dazu auf, den „Vogel des Jahres“ 2021 selbst zu wählen. Habt ihr Lust, euren Lieblingsvogel zu nominieren? Schaut unter: http://www.vogeldesjahres.de

Alle in diesem Beitrag verwendeten Bild- bzw. Fotoquellen mit freundlicher Genehmigung des NABU, Naturschutzbund Deutschland e.V.

4 Kommentare zu „Fütterung der Gartenvögel

  1. Hallo Carmen, du sprichst mir aus dem Herzen. Vögel brauchen gerade in der kalten Jahreszeit unsere ganze Aufmerksamkeit. Ich habe gerade wieder ein neues und weiteres Futterhaus aufgestellt. Ich wünsche dir und deiner Familie noch fröhliche Adventstage und ein gesegnetes Weihnachtsfest.
    Karl-Heinz

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    1. Lieber Karl-Heinz,
      vielen Dank für dein Kommentar. Ich stamme aus einer Familie, in der das Wissen um Vögel, Vorkommen, Namen, Lebensgewohnheiten, zwar wichtig war und uns Kindern beigebracht wurde, aber die Fütterung hatte keinen Stellenwert. Erst durch die Beschäftigung mit diesem Thema und die Beobachtung der Tiere ist mir die Wichtigkeit deutlich geworden.
      Ich wünsche dir zahlreiche gefiederte Freunde an deinem neuen Futterhaus.
      Dir und deiner Familie ebenfalls eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.

      Carmen

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  2. Liebe Carmen, ein sehr informativer Beitrag. Er hilft mir sehr. Ich werde mich sofort mit dem passenden Futter bzw. Futterplätzen beschäftigen. Vielen Dank!!! Gruß, Birgit

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