Ich nenne ihn so, weil mein Schwerpunkt auf essbaren oder phytotherapeutisch anwendbaren Pflanzen liegt, die ich in der Küche, der Naturkosmetik oder zu Heilzwecken verarbeite.

Vor 14 Jahren kauften wir in einer Hauruck-Aktion unser jetziges Grundstück mit 4.200 qm Grundfläche. Wir hatten sechs Wochen, um uns zu entscheiden und umzuziehen. Der Ort faszinierte uns so, dass wir das Verrückte taten. Haus- und Gartentausch!
Wir übernahmen einen komplett verwilderten Garten. Die Anlage war noch zu erahnen und daran haben wir uns grob gehalten. Unser Haus war einst ein kleines Schäferhäuschen mit Stallung. Es wurde später von unserem Vorbesitzer restauriert und sehr verwinkelt umgebaut. Weitere Neuerungen durch uns folgten mit den Jahren. Inzwischen leben wir in einer drei Generationen-WG, wie es früher praktiziert wurde. Eine große Küche für alle!
Wir lieben das Landleben nach wie vor, was immer unser Traum war – trotz der vielen Arbeit. Vor einiger Zeit kam noch ein weiteres Stückchen Acker und Wald hinzu, sodass wir inzwischen 3 ha Fläche zu bearbeiten haben. Schwielen an den Händen, Freude am Tun, Genuss der eigenen Früchte und das Beobachten in der Natur; das ist für mich das, was ich brauche und was mich glücklich macht.

Bei der Größe des Grundstücks liegt es auf der Hand, dass der Garten viele naturbelassene Eckchen hat, was mir nur recht ist.
Nun nehme ich euch an die Hand und lade zu einem Kräuterspaziergang ein.
Durch ein großes Tor tretet ihr ein. Rechter Hand stehen eine Anzahl alter Eichen und Buchen. Ein Lebkuchenbaum duftet im Herbst. Die Randbepflanzung besteht u. a. aus Hortensien, Storchenschnabel und Katzenminze. Anschließend folgt ein größeres Schattenbeet unter einer stattlichen Eiche mit Hosta, Elfenblumen, etlichen großblättrigen Schattenstauden und immer wieder gespickt mit verschiedenen Wildpflanzen, wie Karden, panaschiertem Giersch, Veilchen oder Storchenschnabel.
Durch einen Staketenzaun getrennt schließt eine Streuobstwiese an, die mit Kirschen, einer Zwetschge, einem Apfel-, einem Pfirsichbaum und einer Quitte bepflanzt wurde. Um die Bäume herum wachsen Margariten, Rot- und Steinklee und viele andere wilde Schätze. Dort stehen auch 2 Bienenvölker meiner BeetSchwester Annette. Ich mähe da nicht mehr, nachdem mich eine Wächterbiene über das halbe Grundstück jagte. An der unteren Seite wird die Wiese von einer bunten Mischung Wildrosen begrenzt. Es führt ein weiterer Weg zur Wiese, umsäumt mit einer Spiersträucherhecke, die zur Blütezeit ihre rosa Pracht entfaltet. Es summt nur so vor fliegender Leckermäulchen.

Links neben dem Tor seht ihr drei stattliche Magnolien mit einer bunten Unterbepflanzung, wie den Frauenmantel, Knöterich, Rosen, Sterndolden, Hosta und Clematis.
Es schließt sich der Eingang zum Kräutergarten an – mein Lieblingsfleckchen. Dort steht ein viktorianisches Gewächshaus, der Hühnerstall mit zehn Hennen und ihrem Hahn und seit neustem fünf kleinen Küken. Sie flitzen flink durch das Gehege und es macht einfach eine große Freude, das bunte Treiben zu beobachten.

Ich weiß nicht, wie viele Kräuter dieser Gartenteil beherbergt. Gekaufte, geschenkte, ausgegrabene (niemals geschützte Pflanzen oder in großen Mengen) oder einfach selbst angesiedelte Schätze kann man dort finden:
- Heilpflanzen von Andorn bis Wermut
- Teedrogen von Pfefferminze bis Zitronenmelisse
- Färberpflanzen von Brennnessel bis Färberkrapp
- Pflanzen mit ätherischen Ölen für die Aromatherapie von Rosmarin bis Wermut
- Giftpflanzen von Eisenhut bis Schierling
- Gewürzkräuter von Basilikum bis Schnittlauch
- Wildkräuter von Breitwegerich bis Wiesenbärlauch
neben historischen Gemüsesorten wie:
Melde, Baumspinat, Erdbeerspinat, verschiedenfarbigen Beten, Erdkastanie …

und „normalem“ Gemüse wie: Mangold, Gurken, Zwiebeln, Zucchini…
Vier Hochbeete sind bestückt mit Salaten, Rettich, Möhren, Kapuzinerkresse u.v. m.. Im Gewächshaus wachsen Paprika, Tomaten und Glaskraut.
Das Gewächshaus ist umgeben von Sensibelchen in Tontöpfen: Kräuter, die den Winter gerne frostfrei überstehen möchten. Einige Beispiele sind: Verbenen, Salbei, chinesische Myrte, Zuckerwurzel, Austernpflanze…
Zurück aus dem kleinen Gewürz- und Heilkräutergarten führt der Weg bergab vorbei an einer Wildbeerenhecke mit: Wildrosen, Schwarz- und Weißdorn, Holunder, Pimpernuss, Zaubernuss…
Direkt am Haus gibt es mehrere mit Stauden und Rosen bepflanzte Vorbeete. Ein schmiedeeisernes Pavillion trägt die Weinrebe „Müller Thurgau“, ein Geschenk aus dem Breisgau. Nach einigen Startschwierigkeiten schafft sie es inzwischen.
Auf dem Weg in den unteren Teil des Gartens kommt man rechts vorbei an einem mit Lavendel gesäumtem Beet, an das wieder Kräuter, wie Minze, Majoran, Lauch, Salbei, Sauerampfer anschließen. Links ist es etwas schattiger und feucht und es gedeihen Rudbeckien, Zierrhabarber, Funkien und Phloxe.
Weiter am Haus entlang legten wir einen recht großen Teich an, und warteten ab, wer einziehen würde. Sehr stolz sind wir u. a. über die Ringelnattern, die ein Zeichen für einen gut funktionierendes Biotop sind. Froschlaich hat es schwer, aber einige schaffen es trotz der vielen Feinschmecker aus der Tiefe. In den flachen Uferzonen summt es nur so vor Insekten. Wildbienen wohnen im Insektenhotel und den Sandfugen des alten Naturstein-Schäferhäuschens.
Es schließt sich ein Bienenbeet mit Ziest, Schafgarbe, einer Wildbirne und etlichen Wildstauden an.
Etwas weiter, unter zwei stattlichen Kiefern, habe ich ein weiteres sehr buntes, wildes Beet angelegt. Es lässt mein kräuterpädagisches Herz höher schlagen. Kamille en masse, Ringelblumen, Mariendisteln, Karden oder die Wegwarte sind nur Ausschnitte. Inmitten dieses Insektenparadieses steht ein altes Eisen-Kinderbett voller Tontöpfe mit Duftpelargonien. Gegenüber, neben der hölzernen Gartentoilette, wächst der Odermennig und wartet auf eine weitere Gestaltung neben sich.
Gerne gehe ich mit euch noch auf den Acker, da wir dort mehrere Reihen Kartoffeln gesetzt und ein 30 x 6 m großes Stück Land urbar und mit einem hohen Zaun gegen Gäste umfriedet haben.
Innen wachsen etliche Reihen Gemüse, wie Kohl, Porree, Erdbeeren (für die Mäuse), Bohnen, Gurken, Zucchini, Kürbis, Tomaten, Sonnenblumen und Artischocken. Ob das alles so klappt, wird sich herausstellen.
Ich hoffe, ihr seid gerne mit mir die große Runde gegangen. Nun sollten wir uns aber an den Teich setzen bei einem leckeren Kräuterwasser oder einem Glas Sekt mit Holunderblütensirup.
Auch ich freue mich auf Gäste, die sich vorher bitte kurz anmelden!
Ich habe erst vor ein paar Tagen die Beetschwestern im Netz entdeckt. Schon der Name ist köstlich. Seit einiger Zeit bin ich dabei auf ca. 600 qm einen “ Therapiegarten “ anzulegen, denn Gartenarbeit ist für mich eine gute Therapie. Ich habe verschiedene Bereiche wie z.B. das Romantikeck, die Erinnerungswiese, eine interreligiöse Zone, eine Schutzhütte, einen Sportteil mit Dartpfeilen, am Gingko ist der Familienkreis umgeben von Quitte und Liebesperlenstrauch und einem sehr alten Pflaumenbaum.
Soviel mal fürs erste
Bis hoffentlich bald
Elisabeth Maria
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Liebe Elisabeth, das hört sich nach einem tollen Projekt an. Ich wünsche dir viel Freude und gutes Gelingen. Mein Garten therapiert mich auch seit Jahren. Viele grüne Grüße von Birgit
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Vielen Dank für die schönen Bilder.
Es lässt einem immer wieder das Herz aufgehen, wenn man Tiere sieht, welche die Möglichkeit haben im Garten frei herrum zu flitzen. Auch die verschiedenen Ideen für Blumentöpfe fand ich sehr schön. Beispielsweise die Milchkanne.
Liebe Grüße,
Marcel
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Danke für den tollen Rundgang mit schönen Fotos. Hut ab vor dieser Leistung: sehr schön angelegt und gut in Schuss. Sofort auf meiner Liste für Gartenbesuche gelandet, würde ich sehr gerne mal in Natura sehen.
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Liebe Gabriele, vielen Dank für deine netten Worte. Ich gebe mir Mühe, aber alles immer akkurat zu halten, schaffe ich auch nicht. Aber das Gärtnern macht einfach unglaublich viel Spaß. Ganz liebe Grüße, Birgit
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