Ich habe ein Problem, wohlgemerkt, ein Luxusproblem. Besonders in diesen Zeiten. Mein neuer Schrebergarten ist noch recht leer. So als Gartensüchtige möchte man ja eigentlich, dass es rund ums Jahr, ununterbrochen grünt und blüht. Da muss ich noch dran arbeiten.
Jetzt wäre es einfach, sich im örtlichen Fachhandel flächendeckend mit Stauden und einjährigen Sommerblumen einzudecken.
Aber eigentlich ist jetzt für die meisten Stauden nicht die beste Pflanzzeit. Im Frühling, wenn die Erde sich erwärmt und die Sonne länger scheint, bekommt die Staude den Impuls zu wachsen und Blüten zu schieben. Aber eine frisch gesetzte Staude hat nur einen kleinen Wurzelballen und ist nicht mit dem Erdreich fest verbunden. Woher soll sie also, grad bei unserem Regenmangel, die Kraft und das Wasser zum Wachsen nehmen? Das ist Stress für die Pflanze und die Gärtnerin. Da muss ich wässern, und zwar richtig. Lieber nur alle paar Tage durchdringend, an den Wurzelballen, ohne Brausekopf. Das heißt: pro Staude mehrere Liter. Wir wollen ja, dass die Staude tief im Erdreich Wurzeln bildet und nach Wasser und Nährstoffen sucht.
Besser ist es, Stauden erst im Herbst zu pflanzen. Dann ist der Boden feucht, die Pflanze geht in Wintervorbereitung. Sie hat geblüht und zieht nun langsam ein, sprich, sie verliert ihre Blätter. Stauden überwintern kahl und abgestorben oberhalb des Bodens. Aber im Untergrund wachsen die Wurzeln weiter und bereiten sich auf die kommende Saison vor.
Deshalb halte ich meinen Kaufrausch im Zaum und hoffe auf Regen. Damit wenigstens die gesäten einjährigen Wildblumen und die Radieschen aufgehen und wachsen. Schöne Bilder von meinem Schrebergarten sind daher auch erst nach ergiebigen Regenfällen zu erwarten. Wer guckt schon gern vertrocknete oder frisch gesetzte Stauden.