Leckereien · Phytotherapie

Kimchi

Kimchi ist ein koreanisches Nationalgericht und eine scharfe Version unseres Sauerkrauts. Mein Rezept ist eins von zahlreichen Variationen des Originalrezeptes.

Erntefrisches Gemüse lässt sich durch Milchsäurefermentation wunderbar für die Speisekammer haltbar machen. Die Fermentation nutzt die in frischem Gemüse natürlich vorkommenden Milchsäurebakterien, die in einem sauerstofffreien Milieu mit ausreichend Wasser, Salz und der richtigen Temperatur Milchsäure bildet. Die Bakterien vermehren sich schnell und verdrängen gleichzeitig unerwünschte Mikroorganismen. Übrig bleibt ein schmackhaftes Gemüse mit langer Haltbarkeit.

Im Darm liegt der Ursprung von Gesundheit und Krankheit

Milchsäuren sind Bestandteil unserer Darmflora und helfen als Probiotikum diese aufzubauen – das Zentrum unserer Gesundheit. Der Darm und seine Darmflora sind ein entscheidender Faktor unserer Gesundheit. Probiotische Bakterien werden für das Immunsystem benötigt. Sie halten es auf Trab, sie trainieren es. Es wird angenommen, dass die Darmflora bis zu 80 Prozent unseres Immunsystems ausmacht. Probiotische Lebensmittel wirken entzündungshemmend und helfen sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall, sie wirken regulierend. Auch unsere Psyche profitiert von einem gesunden Darm. Forscher fanden in den letzten Jahren auch immer mehr über die Zusammenhänge zwischen dem Darm und der Psyche heraus.

Kimchi ist ein probiotisch fermentiertes, leckeres Lebensmittel, das auch helfen kann, Krankheiten zu heilen, die nicht direkt etwas mit dem Darm zu tun haben. Wir leben in einer Symbiose mit unseren Darmbakterien. Eigentlich passten sich in der Evolution beide Seiten perfekt an. Allerdings hat sich in den letzten Jahrzehnten unsere Lebensweise stark verändert. Unsere Darmbewohner konnten sich nicht in dem Tempo anpassen. Wir müssen mit Feinstaub, Mikroplastik, Abgasen, Pflanzenschutzmitteln und anderen Umweltschadstoffen fertig werden.

Unsere Nahrung wird industriell verarbeitet und enthält einen hohen Anteil an Zucker und tierischen Fetten. Nahrungsmittelzusätze wie Aromen, Farbstoffe, Süßstoffe, Konservierungsmittel, Emulgatoren werden rücksichtslos eingesetzt. Wie sich diese Stoffe in Addition auf unseren Körper auswirken, ist noch gar nicht erforscht.

Mein Motto: frisch kochen, möglichst dosenfrei !

Kimchi-Rezept:

  • 500 g Chinakohl (Weiß- oder Rotkohl), in Streifen geschnitten ( ein Blatt zum Beschweren aufheben)
  • 12 g nicht jodiertes Meersalz
  • ½ Handvoll geraspelte Möhre
  • ½ Handvoll geraspelter Daikon-Rettich
  • 1 rote Zwiebel oder 1 Frühlingszwiebel, fein gehackt
  • ½ TL geriebener oder fein geschnittener Knoblauch
  • ½ TL geriebener oder fein geschnittener Ingwer
  • ½ TL geriebene oder fein gehackte rote Chilischote

Den geschnittenen Kohl in eine große Schüssel füllen, das Salz darüberstreuen und 3 – 4 Minuten mit sauberen (nicht desinfizierten) Händen kneten. Den Kohl Wasser ziehen lassen und in der Zwischenzeit die anderen Zutaten verarbeiten. Diese in einer kleinen Schüssel verrühren, anschließend mit dem Kohl mischen und in ein sauberes Schraubglas (500 g Fassungsvermögen) füllen und kräftig zusammenpressen, um Lufteinschlüsse zu entfernen. Das Abschluss-Kohlblatt auflegen und bis zum Deckel etwas Platz lassen, verschließen. Und bei Zimmertemperatur 1 – 2 Tage durchziehen lassen. Dann 7 – 10 Tage in den Kühlschrank stellen. Geöffnete Gläser halten sich gekühlt 1 – 2 Monate.

Der Mensch ist, was er isst.

Paracelsus, schweizer Arzt, Alchemist, Astrologe, Laientheologe, Philosoph

6 Kommentare zu „Kimchi

  1. Werte Damen,
    Ich bin seit geraumer Zeit ein aufmerksamer Leser eures blogs und häufig lösen eure Geschichten bei mir ein Schmunzeln oder gar einen lautlosen Ausruf, wie z.B. „klasse“ aus.
    Kimchi! … mhhh, dass ich dieses Wort, dazu mitteleuropäische Sichtweisen „scharfes Sauerkraut“ und Rezepturen „Rotkraut-Kimchi“ bei euch finden würde, wer hätte das gedacht. Wunderbar!
    Ich möchte hier nicht über meine Leidenschaft zur koreanischen Küche, besser der südkoreanischen Küche, die wenigsten genauso unterschiedlich daher kommt wie eine Küche im Süden oder Norden dieser Republik, berichten, sondern lediglich eine Ergänzung und einen Lese- sowie einen Hinhörtipp hinterlassen.
    Der Unterschied zu unserer Kulturtechnik des Fermentieren besteht darin, dass der Fermentierungsprozeß wie eben beim Zubereiten von Sauerkraut, in aller Regel nicht zu Ende geführt, sondern durch kaltstellen (z.B. Kühlschrank) unterbrochen, bzw. hinaus gezögert wird – bei der Winterbevorratung trifft das natürlich nicht zu. In koreanischen Haushalten befinden sich eigens zur Aufbewahrung/Lagerung von Kimchi gesonderte Kühlschranke, da durch die langsam weiter voranschreitende Fermentierung „heftige“ Gerüche entstehen, die mitunter nicht zu den sonstigen Lebensmittel im Kühlschrank passen.
    Empfehlen möchte ich zur Lektüre die Neuerscheinung „ Kimchi, das Gesundheitsgeheimnis Koreas – einfache Kimchi-Rezepte mit heimischen Zutaten“, Sumi Kim und Stephan Piper, ISBN 978-3-7494-4936-1. Zwei junge Menschen, die uns über ihre Leidenschaften erzählen …
    Und hinhören auf die deutschsprachigen Sendungen von kbs-worldradio lohnt nicht nur der gesunden Esserei wegen.
    Beste Grüße aus Südhessen
    Friedhold

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    1. Lieber Friedholt, sehr freut mich natürlich, dass du ein aufmerksamer Leser unseres Blogs bist und dass dich unsere Berichte ansprechen. Gerne sind wir in vielen Sparten unterwegs, wichtig sind uns die Nachhaltigkeit, Gesundheit und Kreativität.
      Ich kenne durchaus das Originalrezept und liebe es, wobei einem die Schärfe die Tränen in die Augen treibt. Wichtig war mir jetzt, ein gesundes, fermentiertes Lebensmittel zu beschreiben, worüber das Immunsystem jubelt.
      Ich bedanke mich für deinen Tipp zum weiteren Eintauchen in die Materie.
      Normalerweise werben wir gar nicht, es sei denn, wir sind überzeugt vom Produkt. Ich kenne deinen Tipp nicht, werde es aber zulassen, da die Zubereitung der Gesundheit dient.
      Viele Grüße, Birgit 💚

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  2. Hallo (leider habe ich deinen Namen nicht 🙄),
    Diakon – Rettich ist eine Zuchtform des Gartenrettichs. Ihn bekommt man im Lebensmittelhandel! Natürlich geht auch der Gartenrettich. Du kannst auch mit anderen Gemüsearten (Wurzel- oder Kohlgemüse) variieren.
    Guten Appetit, Birgit

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  3. Das hört sich sehr spannend an. Wie wird das denn dann gegessen? Warm oder kalt? Kommen dann noch Gewürze dazu?
    VG Barbara

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    1. Liebe Barbara, eigentlich reichen die Gewürze. Mir ist es allerdings nicht scharf genug, würde eine ganze Chilischote zufügen. Aber ich denke das muss jeder ausprobieren.
      Es wird kalt gegessen!
      Liebe Grüße, Birgit

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