Ab April läuft die Zeit schneller. Und das nicht wegen der Zeitumstellung. Jetzt weiß ich gar nicht, was ich zuerst tun soll im Garten. Im Haus warten meine Ansaaten auf der Fensterbank darauf, pikiert und mit etwas Dünger versorgt zu werden. Aber für Tomaten, Auberginen und Ananaskirsche ist es draußen noch viel zu früh. Nachts fällt das Thermometer noch manchmal in den Frostbereich. Das gibt jedes Jahr ein Gedrängel um die geschützten Plätze auf der Fensterbank.
Jetzt ist es auch Zeit Mangold und rote und gelbe Bete anzusäen. Das mache ich im Haus, weil sie etwas Wärme zum Keimen brauchen und nicht gern im kalten Beet stehen. Anders als Möhren, Pastinaken und Haferwurz. Die sind da nicht so zimperlich. Ebenso die Schälerbsen.
Da es nicht nur Gemüse gibt, habe ich Wicken, Sonnenblumen und diverse andere Einjährige vorgesät. Direktsaat ins Beet ist leider wegen diverser Mitesser nicht von Erfolg gekrönt.
Erst gegen Ende April lege ich Kürbisse und Zucchinisamen in die Töpfe, die dann auf die Fensterbank kommen. Sie dürfen ja erst nach den Eisheiligen ins Beet.
Die ersten vorgezogenen Salatpflänzchen und Kohlrabi dürfen schon nach draußen, aber sicherheitshalber liegt immer ein Kältevlies bereit. Bei den Dicke Bohnen muss ich Bohnen nachlegen, nachdem einige von Tieren gefressen/ausgebuddelt oder verschleppt worden sind. Auch da schützt eine Estrichmatte das Beet zumindest vor „Gästen“ von oben.
Meine vorgekeimten Kartoffeln habe ich gestern in die Erde gelegt. Starker Bodenfrost ist hier nicht mehr zu erwarten. Bis das erste Grün aus dem Boden lugt, vergeht ja noch einige Zeit. Notfalls gibt es bei Frostgefahr ein Kältevlies. Das Kartoffelbeet habe ich unter den wachsamen Augen eines Rotkehlchens rekultiviert, nachdem ich es über Winter als Flächenkompost benutzt hatte. Die restlichen Pflanzenteile habe ich abgeräumt, die nun heimatlosen Krabbeltiere auf dem Beet holte sich das Rotkehlchen. Dann habe ich noch Hornspäne und Rinderdungpellets eingearbeitet und die Kartoffeln mit der Pflanzkelle versenkt.
Meine Minztöpfe am Haus habe ich auch auseinander genommen. Minze wuchert stark. Die Töpfe vom letzten Jahr waren bis auf dem letzten Zentimeter durchwurzelt. Die frisch geteilten Stücke habe ich in neuer Erde wieder eingepflanzt. Die restlichen Wurzelstücke stehen in kleine Töpfchen gesetzt, demnächst zum Verschenken an Freunde parat. Den Fehler, Minze ohne Wurzelsperre ins Beet zu setzten, habe ich nur einmal gemacht. Ich hätte den ganzen Stadtteil mit Tee versorgen können.
Da ich ja auch Bienen halte, säe ich auf jede freie Fläche Nektarpflanzen aus. Das sieht nicht nur schön aus, sondern alle Insekten können sich daran laben. Ich nehme dazu Saatmischungen mit überwiegend heimischen Blumen. Einige Küchenzwiebeln setzte ich auch ins Beet. Zwiebeln blühen im zweiten Jahr und sind ein wahrer Insektenmagnet. Auch überwinteter Porree, Möhren oder Pastinaken blühen sehr schön. Blühende Kräuter wie Fenchel, Dill und Kümmel sehen sehr dekorativ im Garten aus. Auch das Suppenkraut/Maggikraut macht in einem Staudenbeet eine gute Figur und blüht schön.
So, und jetzt brauche ich nur noch warten. Und etwas Regen, aber nicht so viel auf einmal. Und Sonne. Davon bitte auch nicht so viel auf einmal.