Tierisches

Ach, du dickes Ei!

In Nachbars Garten ist im August eine Schar hübscher Zwerghühner eingezogen. Ein stolzer Hahn und vier Hühner der Rasse „Bantam“ bewohnen seitdem ein schönes Hühnerhaus mit einem eigenen Stückchen Land. Im Nu eroberten die zutraulichen Tiere die Herzen der gesamten Familie. Lediglich der weltbeste Labrador wusste nichts mit dem Federvieh anzufangen und fand es eigentlich ziemlich überflüssig. Nach einigen wenigen Wochen fing plötzlich eins der Hühner an zu glucken. Stur und ständig saß es im Legenest, unter sich vier kleine, weiße, hübsche Eier. Natürlich war die Aufregung groß! Eine Nachzucht? Jetzt, im September? Die Natur sieht eigentlich eine Brut im Frühjahr vor. Geflügelzüchter sind der Meinung, dass Küken, die nach der Sommersonnenwende schlüpfen, nicht richtig ausreifen oder im Wachstum zurückbleiben, da sie in der kalten Jahreszeit viel Energie in Thermoregulation stecken müssen. Um sicher zu gehen, ob die Eier befruchtet sind, durchleuchteten wir sie mit einer Taschenlampe. Deutlich konnten wir ein befruchtetes Ei von drei unbefruchteten Eiern unterscheiden. Die Freude war riesig! Dieses eine, werdende Küken sollte unbedingt seine Chance auf Leben erhalten und so wurde flugs eine schöne, große Kiste für Mutter und Kind gebaut, die Schutz vor eifersüchtigen Hühnerkolleginnen bietet und außerdem wohlig warm hält. Die 21 Tage Brutzeit wurden zur Geduldsprobe und das Schlüpfen des Kükens mit Spannung und Freude erwartet. Am 25. September befand sich das erste kleine Loch in der Eierschale. Aus diesem war bereits ein deutliches Piepen zu hören. Am Morgen des 26.Septembers war das Küken geschlüpft und saß munter und fidel unter dem schützenden Gefieder der Mutter. Seitdem entwickelt es sich zur Freude und zum Stolz der Familie prächtig. Es ist der Liebling der gesamten Nachbarschaft. Willkommen im Leben, kleines Huhn!

Bantam –  Zwerge mit Temperament

Bantams sind Zwerghühner, die vermutlich ursprünglich von der Insel Java in Indonesien stammen. Seefahrer brachten sie einst mit nach Europa. Hier wurden sie bis heute in siebzehn verschiedenen Farbschlägen gezüchtet. Es gibt sie in schwarz, blau, blau-gesäumt, orangehalsig, gelb mit weißen Tupfen, perlgrau gesperbert usw.. Bantams werden bevorzugt wegen ihrer Schönheit gehalten. Besonders auffällig ist die große, weiße Ohrscheibe. Sie sind keine großartigen Eier- oder Fleischlieferanten, dies ist den Liebhabern dieser Rasse aber auch nicht wichtig. Das Durchschnittsgewicht liegt bei Eiern um 25 Gramm, die Hennen haben ein Gewicht von ca. 500 Gramm, die Hähne von ca. 600 Gramm. Bantams sind agil, neugierig, keck und temperamentvoll. Die Züchter unseres Vereins bezeichnen die orangefarbenen Farbschläge als besonders zutraulich. Dies beruht auf Erfahrung, eine Garantie gibt es dafür sicherlich nicht. Im Gegensatz zu manch anderer Rasse fliegen Bantams auch gerne mal über den Gartenzaun um sich beim Nachbarn umzusehen. Wer sie halten möchte, sollte ihnen ein Stück Wiese oder ein Gehege zur Verfügung stellen, welches ihrem Temperament gerecht wird. Nähere Informationen geben die örtlichen Rassegeflügelzuchtvereine gerne.

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