Es ist Herbst, das Jahr geht zu Ende und alles bereitet sich auf den kommenden Winter vor.
Im Frühjahr und Sommer ist das Bienenvolk stark gewachsen und war mit dem Anlegen eines Honigvorrats für die kalte Zeit beschäftigt. Diesen Vorrat hat der Imker aus der Beute genommen und hat Honig geschleudert. Zwar finden die Bienen noch Nektar und Pollen bei den spätblühenden Pflanzen, aber es blüht nicht mehr genug um den Verlust auszugleichen. Das muss nun der Imker übernehmen und bietet ab Ende August seinen Bienenvölkern Zuckersirup an. Der Sirup wird dem Bienenvolk in Kunststoffkistchen in den Bienenkasten gestellt. Die Bienen holen sich den Sirup und lagern ihn genau wie Nektar in ihre Waben ein.
Die Bienen dürfen in dieser Zeit nicht hungern, weil sie die für das Überleben des Volkes wichtigen Winterbienen bilden. Normalerweise wird eine Arbeiterin nur ca. 6 Wochen alt. Die Bienen, die nun schlüpfen, werden bis zu 9 Monate alt. Dazu brauchen sie gute Nahrung, damit sie Eiweißreserven im Körper bilden können. Diese Winterbienen versorgen die Königin über den Winter und kümmern sich im Frühjahr um die erste Brut.
In dieser Zeit muss das Bienenvolk auch auf den Varroamilbenbefall geprüft werden. Diese Milbe ist vor ein paar Jahren nach Europa eingeschleppt worden und lebt als Parasit im Bienenvolk. Die Milbe befällt schon die noch nicht geschlüpften Bienen. Diese schlüpfen dann verkrüppelt oder schaffen es gar nicht erst aus ihren Waben. Wenn die Anzahl der Varoamilben zu hoch ist, geht das Bienenvolk zu Grunde. Der Imker prüft die Anzahl der Milben im Volk und behandelt mit verdunstender Ameisensäure.
Aber es gibt auch noch andere Störenfriede auszuschalten. Manchmal gelangen Mäuse in den Bienenkasten. Die möchten sich am Honig bedienen und fressen dabei die Waben kaputt. Hier sorgt der Imker mit einem Metallgitter vor der Flugöffnung für Sicherheit.
Der Imker braucht den Bienenkasten nicht extra für den Winter mit wärmendem Material einpacken. Wenn es unter 10 ° C kalt wird, fliegen die Bienen nicht mehr und bilden eine Wintertraube. Sie ziehen sich zu einer festen Traube um die Königin zusammen und wärmen sich durch Flügelschlagen. Dabei wechseln sich die äußeren Bienen immer mit den inneren ab. Die Temperatur bleibt dadurch konstant. In dieser Zeit legt die Königin keine Eier, es entstehen keine jungen Bienen.
Das eingelagerte Futter muss nun bis zum Frühjahr reichen. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu ungewöhnlichen Temperaturschwankungen. Im letzten Jahr war es noch eine Woche vor Weihnachten so warm, dass die Bienen noch in Brut und auf Futtersuche waren. Da es draußen nichts zu holen gab, wurde der Futtervorrat verbraucht. Das muss der Imker während des Winters kontrollieren und ggf. Futter nachreichen damit das Volk nicht verhungert.