Gärtnern · Tierisches

Matriarchat bei den Bienen

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Jeder weiß, dass Bienenvölker von einer Königin geleitet werden. Und es gibt Arbeiterinnen. Aber wie sieht es mit männlichen Bienen aus?

Die männlichen Bienen heißen Drohnen. Man kann sie im Bienenstock gut erkennen. Sie sind größer als die Arbeiterinnen und haben große Augen. Wenn jemand ein verwöhntes und faules Leben führt, sagt der Volksmund schon einmal: Er lebt wie eine Drohne. Das trifft ziemlich genau zu. Drohnen haben nur eine einzige Lebensaufgabe: Eine Königin befruchten.

Sie beteiligen sich nicht an den anfallenden Arbeiten im Bienenstock. Sie müssen sogar gefüttert werden. Wachdienst können sie auch nicht schieben, sie haben keinen Stachel.

Sobald im Frühjahr durch vermehrtes Futterangebot das Bienenvolk wächst, werden von den Arbeiterinnen Drohnenzellen gebaut. Die sind größer als Arbeiterinnenzellen. Die Drohnen schlüpfen nach 24 Tagen, Arbeiterinnen nach 21 Tagen. Eine Königin braucht 16 Tage.

Nach dem Schlüpfen fliegen die Drohnen aus dem Stock und machen sich auf die Suche nach jungfräulichen Königinnen auf Hochzeitsflug. Sie benehmen sich wie Junggesellen und besuchen fremde Bienenstöcke, vagabundieren umher und warten auf ihre Chance. Dabei lassen sie sich auch in fremden Bienenstöcken durchfüttern.

Die Chancen, eine Königin zu treffen sind bei der Anzahl der Drohnen gering. Hat aber eine Drohne das Glück auf eine Königin zu stoßen, wird die Befruchtung im Flug vollzogen. Dabei bricht allerdings der Legestachel ab und der Legeapparat wird herausgezogen und die Drohne verendet. Sie hat ihren Lebenszweck erfüllt.

Die befruchtete Königin fliegt nun zurück in ihren Bienenstock und nach ein paar Reifetagen wird sie mit der Produktion von Eiern beginnen. Dann wird sie den Bienenstock nur noch einmal verlassen, wenn sie mit ihrem Volk schwärmt.

Die Drohnen fliegen so suchend den ganzen Sommer durch die Landschaft. Wenn sich im Herbst das Bienenvolk verkleinert, weil es sich auf den kommenden Winter vorbereitet, kommt es zu einer sogenannten „Drohnenschlacht“. Die Drohnen werden nicht mehr gebraucht und werden von den Arbeiterinnen nun nicht mehr gefüttert und aus dem Stock getrieben. Es ist allerdings bei vereinzelten Völker beobachtet worden, dass sie die Drohnen weiterhin im Stock behalten.

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In Ermangelung von brauchbaren Fotos aus dem Bienenstock habe ich versucht, die Größenunterschiede zeichnerisch darzustellen. Einen Malwettbewerb werde ich wohl damit nicht gewinnen. Aber ich hoffe, es verdeutlicht die Unterschiede.

 

Ein Kommentar zu „Matriarchat bei den Bienen

  1. Lieber Elfenkrokus! Vielen Dank für den wunderbaren Beitrag!

    „Auch wenn uns die Bienen entzücken,
    und Blumen die Sinne berücken,
    so bleibt doch der Fakt,
    dass beim Liebesakt,
    Sie ganz anders als wir sich beglücken.“ (Autor unbekannt)
    In dem Bestseller „Und sie fliegt doch“, entführt uns Englands führender Hummelforscher und Naturschützer Dave Goulson in die spannende Welt der Hummeln und Bienen. Dave Goulson gründete den Bumblebee Conservation Trust, siehe: http://www.bumblebeeconservation.org. Das Buch ist im List-Taschenbuch Verlag erschienen. ISBN 978-3-548-61281-2

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