Gärtnern

Meine Tierliebe hat Grenzen

Ich bewirtschafte meinen Schrebergarten so gut es geht nach ökologischen Gesichtspunkten. Ich fördere die Tierwelt, wo ich kann, indem ich Futter, Nist- und Versteckmöglichkeiten und Überwinterung anbiete. Aber manchmal überkommt mich doch die Wut, wenn die lieben Tiere sich mal wieder an meinen Pflanzen vergriffen haben. In diesem Herbst habe ich zahlreiche Töpfe mit Frühjahrsblühern bestückt damit die ersten Wildbienen was zu naschen finden. Den lang gesuchten Krokus Ancyrensis konnte ich endlich kaufen. Auf den fliegen die Summer nämlich besonders, der scheint mehr Nektar zu haben als andere Sorten.

Beim Kontrollbesuch in der letzten Woche musste ich nun leider feststellen, dass alle Töpfe durchwühlt waren. Die Erde lag im weiten Umfeld verstreut, die Blumenzwiebeln waren zerstört oder weg. Das gibt nix mehr mit Krokus, Winterlingen und Co. Ich hätte heulen können.

Im Frühjahr geht das Dilemma dann weiter bei der der Aussaat und der Anpflanzung der ersten Gemüse. Ohne Netz und Abdeckung geht es nicht, damit wenigstens der Zugriff von oben gesichert ist und die Chance besteht, dass die Sachen keimen und anwachsen. Schön sieht das nicht aus, so kann man an Christo und den Reichstag denken.

Kohlpflanzen ohne Dauereinnetzung zu setzen, habe ich auch aufgegeben. Wer möchte schon Broccoli mit Fleischeinlage? Kohlrabi und Grünkohl werden ja gern mal bis zum Skelett von den Raupen der Kohlweißlinge gefressen.

Da können die Gartenmagazine noch so schöne Bilder von Gemüsegärten zeigen, die Realität sieht leider anders aus. Dabei habe ich bis jetzt noch das Glück, dass Rehe und Waschbären noch nicht Einzug in unsere Gartenanlage gehalten habe. Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Wie sichert ihr eure Ernte?

10 Kommentare zu „Meine Tierliebe hat Grenzen

  1. Wir haben ein recht großes Grundstück (2300 m²) mit Blumen sowie Baum- und Strauchbewuchs und mussten uns auch schon mehrfach ärgern.
    Dass frisch eingesetzte Pflanzen (Stiefmütterchen, Lavendel etc.) schon nach kurzer Zeit wieder herausgerissen/-gegraben werden, ist schon an der Tagesordnung.
    Am schlimmsten wütet jedoch ein Buntspecht, der jedes Insektenhotel auseinander nimmt
    und Nisthilfen mit zusätzlichen Löchern „verziert“, so dass man schon keine Lust mehr hat, für diese Dinge Geld auszugeben.

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    1. Da hilft nur Drahtgeflecht um die „Raufbolde“ auf Abstand zu halten. 😉Flatternde Aluminiumstreifen stören die Insekten nicht aber den Specht. Schöne Gartengrüße Karl

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    2. Hallo Rainer,
      die Buntspechte und Meisen bedienen sich wirklich gern an den Insektenhotels. Ich habe vor, da bei nächster Gelegenheit einen Schutz aus engem Maschendraht vorzubauen. Nicht nur, dass die Insekten vernichtet werden, nein, die Hotels sind ja auch nicht gerade billig. Das ist schon alles richtig ärgerlich.
      LG Annette

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  2. Oh je! Das ist ärgerlich. Ich kann das gut verstehen. Schneckenschutz an den Hochbeeten und engmaschiges Drahtgeflecht hält Schnecken, Spitzmäuse, Wühlmäuse fern. Von oben helfen nur die Kunststoffnetze.

    Stilmus, Mangold, Feldsalat, Spinat, Möhren, Petersilie, Schnittlauch, Kresse , …….👍👍. LG und gutes Gelingen Karl

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  3. Es gibt bei Obi Nütulingsbakterien zum Sprühen gegen Raupenbefall aller Art, incl. Kohlweissling und Buxbaumzünsler. Funktioniert super!

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    1. Hallo Sylvia,
      das werde ich mir mal ansehen. Nur hat Kohl ja eine lange Wachstumsperiode, da müsste ich dann wohl öfter sprühen. Dank der langen Warmzeit im Herbst sind ja die Lästlinge lange unterwegs.

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  4. Hallo!
    Kohl habe ich fürs Erste aufgegeben, bevor ich nicht entsprechende Hochbeete mit der Möglichkeit der Abdeckung habe. Die kann ich mit viel Glück vielleicht im Herbst für das nächste Jahr anlegen.
    Ja, die lieben Raupen, es gibt so viele schöne Sachen im Garten und sie vergreifen sich am Kohl, und bevor man sie richtig sieht, sieht man keinen Kohl mehr …

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    1. Hallo lutrabee,
      das denke ich auch immer. Aber niemand kaut am Giersch oder Löwenzahn oder an anderen Wildkräutern. Auch die Schnecken kriechen bis in die Spitze von Pflanzen, um dann die Blüten oder das Gemüse abzuraspeln.

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      1. Einer meiner wenigen Vorsätze, nachdem mein Garten letztes Jahr brach lag und ich im Jahr davor keinen Rindenmulch im Vorgarten ausgebreitet habe, habe ich außer wilden Erdbeeren, jetzt auch jede Menge Löwenzahn und Springkraut, oder wie das heißt und ich werde es mal ausprobieren. Ob, das wirklich so lecker zubereitet werden kann, oder wie Kresse schmeckt? Giersch habe ich nicht, warum auch immer, oder hatte, ich war ja letztes Jahr nicht so aktiv.
        Grünes, das bei mir funktionierte war Spinat und Feldsalat, das wollte auch niemand anknabbern. Ich werde dieses Jahr Mangold und Stielmus ausprobieren, irgendwas Grünes sollte schon auf dem Teller landen und es könnte sein, dass ich weiße Melde im Garten habe, soll ja auch wie Spinat zu verwenden sein. Wie sagt man so schön, ich lass’ mich überraschen und plane eine neue Bewässerungsidee.

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