Schon wieder geht ein Jahr zu Ende. Verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Die Tage werden kürzer und ich freue mich auf Gemütlichkeit, lange Abende am Kamin und bin gespannt auf das ein- oder andere (Garten-)Buch, das noch ungelesen in meinem Regal schlummert.
Bevor es aber soweit ist, gibt es im Garten noch einiges zu tun. Ich nutze und genieße die herbstlichen Tage, um meinen Garten auf den Winter vorzubereiten.
Staudenschnitt
Obwohl es mir in den Fingern juckt, meinen Garten „ordentlich“ in das neue Jahr zu bringen, halte ich mich beim Staudenschnitt stark zurück. Alte, abgeblühte Stauden sind eine wichtige Nahrungs- und Schutzquelle für Vögel und Insekten und das ist wesentlich wichtiger als mein Ordnungswahn. Außerdem sehen Blüten- und Samenstände im Herbst und Winter wunderbar aus und geben dem Garten Gestalt und Struktur. In diesem Monat ist es noch möglich, Stauden zu pflanzen. Sie bilden noch ausreichend Wurzeln um gut anzuwachsen und im Frühjahr frisch und gesund auszutreiben.
Dahlien
Da ich Dahlien wegen ihrer Farben- und Blütenpracht sehr liebe, mache ich mir die Arbeit, sie im Frühjahr in die Erde zu setzen und sie im November wieder auszugraben. Das Laub wird einige Zentimeter über der Knolle abgeschnitten und diese so gut wie möglich von Erde befreit, damit keine Fäulnis entsteht. Die festen und gesunden Knollen überwintern in einem mit Holzspänen gefüllten Behältnis im dunklen und kühlen Keller.
Blumenzwiebeln setzen
Ich habe eine Schwäche für Blumenzwiebeln aller Art! Hunderte von Zwiebeln schlummern in der Erde und warten auf ihren großen Auftritt im Frühjahr. Weiße Allium, Krokusse, Schneestolz und ein paar neue Tulpensorten ergänzen im nächsten Frühling den alten Bestand. Bis zum Frost können Blumenzwiebeln gesetzt werden und steigern die Spannung und Vorfreude auf das kommende Gartenjahr.
Pflanzzeit für Hecken
Der November ist ideal, um laubabwerfende Gehölze, wie z.B. Rotbuche oder Hainbuche zu setzen. Diese gibt es in vielen Baumschulen als preiswerte wurzelnackte Ware. Wichtig ist, diese in einen gut aufbereiteten und mit reifem Kompost vermischten Boden zu pflanzen und auch im Winter auf gute Wasserversorgung zu achten, damit die jungen Pflanzen nicht verdursten. Sie erhalten unmittelbar nach der Pflanzung einen kräftigen Rückschnitt, damit sie im Frühjahr dicht und verzweigt austreiben.
Genau so mache ich es übrigens mit Rosen, die es jetzt ebenfalls als wurzelnackte Ware im Handel gibt.
Laub
Wir haben große, alte Buchen sowie viele kleinere Bäume und Gehölze. Alle zusammen werfen eine Menge Laub ab. Ich finde es sehr entspannend und beinahe meditativ, dieses zu großen Haufen zusammenzufegen. Entsprechend angezogen gebe ich mich dieser gleichförmigen Arbeit gerne hin. Dabei kommen mir häufig neue Ideen für das kommende Gartenjahr. Ein Teil des Laubs verbleibt unter den Bäumen, ein anderer Teil wird locker als Winterschutz zwischen den Stauden verteilt. Dünn deshalb, damit die Pflanzen ausreichend Licht und Sauerstoff bekommen und das Laub nicht verschimmelt.
Ein großer Laubhaufen bleibt zur Überwinterung von Igeln an einem geschützten Ort liegen. Da ich nicht die gesamte Menge Laub einsetzen oder kompostieren kann, landet der Rest bei unseren Städtischen Betrieben, die ihn zu bestimmten Zeiten kostenlos annehmen.
Gartenteich …
Unser kleiner Gartenteich wird grob von verwelktem Laub gereinigt. Die große, alte Seerose hat schon viele Winter überstanden und bleibt drin. Ein dickes Schilfbündel wird so platziert, dass der Gasaustausch auch mit geschlossener Eisdecke funktioniert. Die Teichpumpe zur Sauerstoffversorgung, wird über Winter im Keller eingelagert, damit sie nicht einfriert.
Wasserspeicher
Zur Wasserspeicherung haben wir im Laufe der Jahre einige Fässer und Tanks angeschafft. Insgesamt stehen uns inzwischen ein paar tausend Liter Regenwasser zur Verfügung. In den Sommern 2018 und 2019 hat das zur Bewässerung unseres Gartens jedoch längst nicht ausgereicht. Nun stehen wir wieder vor der Entscheidung, das kostbare Regenwasser abzulassen, um die Behältnisse vor Frostschäden zu schützen, oder abzuwarten, ob es überhaupt Kälteperioden gibt.
Unsere Gießkannen und Töpfe werden entleert, gereinigt und über Winter eingelagert.
Garten im Herbst und Winter
Im Frühjahr freuen wir uns über das frische Grün, über bunte Farbkleckse von Narzissen und Tulpen. Der Sommer ist die Hauptsaison für unseren Garten. Üppige Stauden, duftende Rosen und verschiedenste Einjährige wetteifern um Aufmerksamkeit. Der Herbst beeindruckt durch das prächtige Farbspiel verschiedenster Laubgehölze. Der Winter zeigt klare Strukturen und Formen. Plötzlich wird der Habitus eines Baumes zur Kulisse. Stammfarben und Texturen rutschen in den Vordergrund. Immergrüne Pflanzen unterstreichen das Bild, der Duft der Zaubernuss weht uns um die Nase. Dem winterlichen Garten gilt eine besondere Aufmerksamkeit. Durch die Kombination verschiedenster Gehölze, Gräser, Stauden und Winterblühern, lässt er sich attraktiv gestalten und in die Gartensaison einbeziehen und ….. genießen!