Gärtnern

Kaffee

Die Kaffeepflanze stammt ursprünglich aus Äthiopien und wird inzwischen überall auf der Welt in der Nähe des Äquators angebaut. Sie benötigt feucht – warmes Klima mit ausreichenden Niederschlägen und eine eher schattige Lage. Die besonders wertvollen Anbaugebiete liegen in Bergregionen. Es gibt zwei Hauptkaffeesorten, Robusta und Arabica. Der Arabica wächst in den höheren Lagen und ist aromatischer. Robusta wird oft in Kaffeemischungen eingesetzt.

Vor ein paar Jahren habe ich eine Kaffeebohne in ein Töpfchen eingepflanzt, die in der Zwischenzeit zu einem stattlichen Strauch gewachsen ist. Nach den Eisheiligen wird der Kübel nach draußen geschleppt. Im Winter steht er an der Terrassentür, damit er so viel Licht wie möglich abbekommt.

Im Frühjahr blüht der Kaffeestrauch mit herrlich duftenden weißen Blüten. Sicherheitshalber bestäube ich die Blüten mit einem Pinsel. Dann entwickeln sich daraus grüne Kaffeebohnen. Sie brauchen fast ein Jahr um auszureifen. In der Zeit braucht der Kaffeestrauch ausreichend Wasser und regelmäßig Dünger. Über grün, dann gelb, zu rot wechseln die Kaffeekirschen die Farbe. Erst dann sind sie erntereif.

Nach der Ernte werden die Kaffeebohnen vom Fruchtfleisch getrennt. Die Kaffeebohne ist aber noch von einer Art Geleeschicht umgeben. Die wasche ich ab und trockne anschließend die grau-grünen Bohnen auf Küchentuch. Jetzt könnte die Kaffeebohne wieder eingepflanzt werden. Kaffee ist nicht sehr lange keimfähig und mit der Geleeschicht drum herum würde sie schimmeln. Aber ich möchte den Kaffee ja weiter verarbeiten. Dazu müssen noch die Silberhäutchen entfernt werden. Das ist eine ziemliche Puhlerei, weil das eher harte Spelzen sind. Wenn das geschafft ist, geht es ans Rösten.

In einer Pfanne über mittlerer Hitze röste ich die Bohnen langsam unter dauerndem Rühren an, bis sie schön braun sind. Achtung! Der Übergang zwischen schön braun und angebrannt ist kurz.

Nach dem Abkühlen mahle ich die Bohnen in der alten Handmühle meiner Oma zu Pulver und brühe ihn auf.

Und, wie schmeckt er jetzt, der selbst geerntete Kaffee?

Eher gewöhnungsbedürftig und ziemlich kratzig. Unser gekaufter Kaffee von marktgängigen Herstellern ist eine Mischung von Kaffee aus mehreren Anbaugebieten und oft ein Mix aus Arabica und Robusta. Er soll immer gleich schmecken und wird nach unserem Geschmack zusammengemischt. Wo, wie und von wem der Kaffee angebaut, geerntet und verarbeitet wird, erfahren wir nicht.

Dass es dabei nicht immer gesund und fair zugeht, dürfte inzwischen jeder wissen. Da ich seit vielen Jahren in einem Weltladen arbeite, kaufe ich natürlich nur dort meinen fairen Kaffee. Ich kann nachverfolgen, wer meinen Kaffee produziert hat und unter welchen Bedingungen. Ich habe mich durch das große Sortiment probiert, bis ich meine Lieblingskaffee gefunden habe. Ich bin froh, dass die Menschen im Süden meinen Kaffee anbauen. Mein Selbstanbau ist ziemlich zeitaufwändig und eine nennenswerte Menge, geschweige denn Qualität, kommt nicht dabei heraus.

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