Nachdem meine Beetschwester Conny vor ein paar Wochen schon einige leckere Rezepte mit Quitten vorgestellt hat, möchte ich noch eine weitere Leckerei vorstellen.
Quittenbrot ist ein etwas irreführender Name für diese Nascherei. Wirklich gebacken wird hier nicht.
Ich hatte von meiner Beetschwester Birgit Quitten geschenkt bekommen und diese zu Gelee verarbeitet. Dazu hatte ich die Quitten von ihrem Flaum befreit und gewaschen. Das anschließende Zerkleinern war schon ein Kraftakt. Quitten sind ziemlich hart. Die Stücke kamen mit Schale und Kerngehäuse in den Entsafter, der austretende Saft wurde zu Gelee verarbeitet.
Normalerweise gehen die ausgekochten Fruchtreste nun auf den Kompost. Aber nicht bei Quitten. Ich habe alle groben Teile, wie Kerngehäuse, Kerne, Fruchtansätze aus dem Mus sortiert. Anschließend kam die Masse in die flotte Lotte.
Im nächsten Arbeitsschritt habe ich die Masse zu gleichen Teilen mit Zucker aufgewogen und vermengt. Wer mag, kann auch noch einige Gewürze, wie Zimt oder Sternanis zugeben.
Nun habe ich die Masse in einem großen Topf unter ständigem Rühren so lange gekocht, bis der Zucker aufgelöst war und die Masse kaum noch mit dem Rührlöffel zu bewegen war. Achtung! Setzt schnell an. Anschließend habe ich die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gestrichen.
Jetzt heißt es Geduld haben. Oder man stellt das Blech bei ca. 50 Grad für mehrere Stunden in den Backofen. Es soll trocknen, nicht braten oder backen. Wie schnell es geht, hängt von der Dicke der Masse ab. Fühlt sich die Oberfläche leicht gummiartig und fest an, legt man eine weitere Lage Backpapier auf die Fruchtfläche, darauf ein Backblech. Und mit beherztem Schwung wird das Ganze nun gewendet. Das alte Backpapier wird abgezogen und die ehemals Unterseite liegt jetzt oben und kann weiter trocknen.
Diesen Vorgang wiederholt man so lange bis die Konsistenz so ähnlich wie bei Geleefrüchten ist.
Ich hatte meine Fruchtmasse ziemlich dick aufgetragen und musste das Blech ca. zwei Wochen an der Heizung trocknen lassen.
Anschließend habe ich das Quittenbrot in pralinengroße Dreiecke geschnitten und in Zucker gewälzt. Man kann aber auch Kokosraspel oder Sesam nehmen.
Es empfiehlt sich das Quittenbrot lagenweise zwischen Backpapier in einem luftdichten Behältnis zu lagern. Wenn es denn lange hält. Ich habe beim Schneiden die krummen Ränder probiert und konnte meine Finger nicht davon lassen. Wer nicht so auf süße Sachen steht, kann das Quittenbrot auch zu herzhaftem Käse probieren.