Wer Geschenke aus dem Garten macht, zeigt, dass er sich mit den jahreszeitlichen Veränderungen auseinandergesetzt hat. Er widmet viel Zeit und Liebe seinen Pflanzen, Kräutern und Früchten. Beobachtet und pflegt sie, erntet und verschenkt mit ihnen ein Stück seiner Leidenschaft. Was gibt es Schöneres?
Ich habe seit einiger Zeit meine selbst gezogenen Knollensellerie mit Sorge studiert. Sie kümmerten so vor sich hin. Alle Kraft schien in das buschige, duftende Blattwerk zu gehen. Die Knollen blieben mickrig. Von 4 Pflanzen erhielt ich dann auch nur – wie befürchtet – 100 g Ausbeute.
Knollensellerie ist ein Doldenblütler und mit Möhren, Wurzelpetersilie, Pastinaken, Dill und Fenchel verwandt. Bereits die alten Römer kultivierten die Knolle, die ein vitamin- und nährstoffreiches Herbst- und Wintergemüse ist.
Sie ist nämlich nicht nur ein primitives Suppengemüse – nein, sie hat durchaus Potential. Sellerie ist eine uralte Heilpflanze, die bei Bluthochdruck und rheumatischen Beschwerden eingesetzt wurde.
HÖCHSTE Zeit mich einmal damit auseinanderzusetzen, was dieses würzige Gemüse eigentlich mag.
Von oben von der Sonne verwöhnt, von unten mit Nährstoffen – so hätte sie es gerne. Geduld braucht man, sie hat eine lange Wachstumszeit. Es macht Sinn, sie ab Mitte März bis April an einem warmen Platz (18 – 20 Grad) vorzuziehen. Sie sollte nach dem Entfalten der ersten Laubblätter pikiert und in 8 cm Töpfe gesetzt werden und kann ab Mitte Mai bei 15 – 18 Grad ausgepflanzt werden. Damit sich die Knollen gut entwickeln, sollten die unteren welken Blätter sowie die Seitenwurzeln an der Oberfläche entfernt werden.
Damit meine Mühe mit der Knolle in diesem Jahr nicht umsonst war, hier meine Idee:
Das Selleriegrün kurz waschen und die Blätter vom Stängel entfernen. Nun ein wenig antrocknen lassen und in den Dörrautomaten legen. Dort müssen sie einige Stunden bei 35 Grad getrocknet werden, bis sie bröselig sind und rascheln. Danach werden sie im Mörser zerrieben oder einer Küchenmaschine zerkleinert. Hergestellt wurde ein wunderbares Würzpulver für Suppen, Kräuterquark oder Salatsoßen. Umgefüllt in nette Gläser ist es ein individuelles, exclusives und schmackhaftes Geschenk.
Mir ist es im Supermarkt noch nicht begegnet.
P.S. Es lassen sich die Blätter auch im Backofen oder an der Luft auf einem Trockensieb dörren. Würzpulver kann in der oben beschriebenen Weise mit vielen anderen Kräutern, beispielsweise Oregano, Liebstöckel, Spitzwegerich hergestellt werden.
Meine Oma sagte immer: „Die Sellerie reinigt das Blut, treibt den Harn, stärkt den Kreislauf und deine Nerven, also Mädchen mach dir einen Tee“ 🙂
Tausche drei leere kleine Gläser gegen ein gefülltes 🙂
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