Schreiberei

Lustmord

Sie stänkerte. Dennoch

habe ich sie –

weil sie käuflich war – gekauft.

Und habe, vielleicht aus Ironie.

Sie „Mucker“ getauft.

 

Ich riss ihr gierig mit rauer Hand

die einzelnen Kleider herunter,

zunächst ein leichtes Flittergewand,

dann anderen, gröberen Plunder.

 

Und Rock und Röckchen nach Röckchen fiel

herab. Ich riss und zerfetzte

mit Wollust. Ich wollte – das war mein Ziel –

das Nackte, das Wahre, das Letzte.

 

Doch immer, wenn ich das rosige Glück

der Nacktheit zu schauen vermeinte,

kam wieder noch irgend ein Kleidungsstück.

Ich wütete weiter, ich weinte.

 

Doch als ich sie völlig enthemdet

hatte, blieb nichts, restlos nichts.

Und in dieses Nichts bohrt befremdet

der Stachel meines Gedichts.

 

Jedoch erübrigt sich jede Kritik,

jeder Kommentar,

weil die, von der ich hier rede,

eine ……………….war.

 

Wen meint Joachim Ringelnatz in seinem Gedicht ?

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