Jedes Jahr ab Anfang Mai warte ich auf sie. An schönen Tagen suche ich den Himmel ab und warte auf ihren Ruf. Ihre Rückkehr bedeutet für mich den Beginn des Frühsommers mit warmem Wetter. Die Rede ist von den Mauerseglern, die als Felsenbrüter bei uns in der Stadt in den Nischen der Dachüberstände brüten. Mauersegler sind nicht mit Schwalben zu verwechseln, sie leben völlig anders.
Je nach Wetterlage kommen sie um den 10.Mai herum aus Afrika aus dem Winterquartier zurück. Dort habe sie südlich des Äquators die kalte Zeit verbracht. Für einen knapp 20 g schweren Vogel eine beachtliche Leistung.
Mauersegler leben eigentlich dauernd in der Luft. Nur zum Brüten und zur Versorgung des Nachwuchses berühren sie den Untergrund. Ihre Füße, mit den vier nach hinten gebogenen Krallen, sind kurz und nicht zum weiten Laufen geeignet. Sie können nicht auf einem Ast sitzen. Sie ernähren sich von Insekten und Spinnen, die sie in der Luft fangen. Bei gutem Wetter folgen sie den Insekten bis in eine Höhe von 3000 m. Getrunken und geschlafen wird auch im Flug. Wenn bei uns im Sommer schlechtes Wetter ist, fliegen sie mal eben in den Süden bis zum Mittelmeer, um dort Nahrung zu finden. Auch die Brut verläuft anders als bei anderen Vögeln. Die Jungvögel schlüpfen je nach Wetterlage zwischen dem 18. bis 27. Tag aus dem Ei. Befiederte Nestlinge können mehrere Tage in einen Hungerschlaf fallen, wenn ihre Eltern wegen schlechter Witterung woanders jagen.
Leider wird durch Baudämmung und Sanierung in den Städten der Wohnraum für die Mauersegler knapp, weil kleine Nischen an den Dächern fehlen. Es gibt aber die Möglichkeit Nistkästen zu verbauen.
Für mich ist erst richtig Sommer, wenn ich in der Dämmerung auf der Terrasse sitze und das schrille Sri-Sri der Mauersegler höre, die sich zum abendlichen Rundflug versammeln, um dann im Schwarm durch die Luft zu jagen.
Bald ist es hoffentlich wieder so weit.
Datenquelle: Wikipedia
Bild leider aus einem Buch, da kaum für mich zu fotografieren.
Dieses Jahr zuerst am 07.05. 2016 gesehen.