Cardamine pratensis L., Kreuzblütler
Die Wiesen scheinen jetzt geradewegs vor Freude zu schäumen. Damit meine ich nicht die Spucke der Schaumzikaden (Kinderstube ihrer Larven), die man an manch einer Pflanze entdecken kann. Damit meine ich die luftigen violetten Blütenstände, die zum Pflücken anregen. Allerdings lassen sie dann schon bald die Blütenblätter fallen. Also einfach schauen und sich darüber freuen oder in der Küche verwerten.
Wie alle Schaumkräuter besitzt das Kraut schwefelhaltige Senfölglycoside, die den kresseartigen scharfen Geschmack ausmachen. Diese senfig schmeckenden Blätter und Triebe bereichern Salate, Kräutersuppen oder Eintöpfe. Die leicht nach Meerrettich schmeckenden Knospen sind in Dips, Pestos oder im Quark eine Delikatesse. Selbst die Samen (zw. Juni und September in 2 – 3 cm langen Schoten) sind als scharf-würziger Brotbelag oder getrocknet als Pfefferersatz oder geröstet als Senfzutat zu nutzen.
Für die Raupen des Aurorafalters ist das Wiesen-Schaumkraut eine bevorzugte Nährpflanze. Die reichhaltige Nektarproduktion der Einzelblütchen bietet vielen Insekten eine Nahrungsquelle.
Die Phytotherapie nutzt das Kraut bei rheumatischen Beschwerden oder als Blutreinigungsmittel. Es regt den Stoffwechsel an.
Ich habe den wunderschönen Strauß auf einer frischen Feuchtwiese gepflückt und möchte einen Wiesenschaumkrautessig damit ansetzen.
Den Strauß kann man einen Moment liegen lassen, damit eventuelle Mitbewohner ausziehen können. Meiner war unbewohnt!
Dann nimmt man guten weißen Balsamico-Essig mit mindestens 5 % Säure. Nun können die grob abgetrennten Blüten in den Essig gelegt werden.

Die Flüssigkeit sollte 3-4 Wochen bei mehrmaligem Schütteln reifen. Die Blütenblätter müssen in dem Essig liegen, damit sie nicht schimmeln. Nach ein paar Tagen nimmt er eine wunderbare rosa Färbung an. Nach der Reifezeit sollte man die Flüssigkeit durch ein engmaschiges Sieb abseihen und in hübsche Fläschen umfüllen.
Als Mitbringsel kann ich sie als schmackhafte Hingucker empfehlen!