

Es ist Februar und alle Gartenliebhaber stehen in den Startlöchern für das neue Gartenjahr. Es wird geplant und Saatgut gekauft oder getauscht. Die Wetterkapriolen der letzten Jahre müssen wir in unsere Planung mitbedenken und an die Möglichkeiten wie wir dem begegnen wollen. Nicht nur der Hitze und dem Wassermangel, sondern auch dem Überfluss an Wasser. Wir müssen unsere Böden schützen und dazu ist Mulchen eine gute Methode. Aber womit?
Im Staudenbeet und bei den Gehölzen ist in den letzten Jahren ja viel Rindenmulch genommen worden. Aber der Nachteil dabei ist die Versauerung des Bodens, das kommt nur Rhododendren und Blaubeeren zu Gute. Sonst muss man mit Langzeitdünger, wie z.B. Hornspänen dagegen halten.
Ich lasse beim Wildkrautjäten immer das ausgezupfte Material liegen. Wenn ich Rasenschnitt bekommen kann, nehme ich den. Aber bei beiden darf, wenn möglich kein Samen vorhanden sein, sonst verteilt man den im ganzen Garten. Manche Pflanzen lassen den Samen auch noch im ausgezupften Zustand weiter reifen, siehe Löwenzahn. Da hat man dann nachher seine helle Freude und mehrfache Arbeit. Wer genug Grünmaterial hat, kann das Mulchmaterial zu dicken Würsten drehen und auslegen. Das lässt sich schneller hochheben um auf Schnecken zu kontrollieren.
In mein Erdbeerbeet kommt natürlich eine Lage Stroh. Das hält die Früchte trocken und den Boden feucht. Leider ist Stroh sehr grob und bauschig und für feine Gemüseanpflanzungen nicht so geeignet. Aber im Kohlbeet klappt es.


Ungewaschene Schafwolle habe ich auch schon im Gemüsebeet probiert, auch gegen die Schnecken. Aber meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Die Vögel haben sich über zusätzliches Polstermaterial für ihr Nest gefreut. Das Wildkraut wuchs lustig weiter und hat die „Wolldecke“ angehoben oder durchwachsen. Und die Schnecken hats kein bisschen gestört. Dafür war der Salat dann aber recht flusig beim Ernten und anschließendem Waschen.
Die neueste Idee ist ja alles in eine dicke Sandschicht zu pflanzen, zumindest die Stauden. Ich habe schweren Lehmboden. Meine Beetfläche im Garten ist ca. 200 qm groß. Bei einer 10 cm Sandmulchschicht kann man sich dann gut ausrechnen wieviel kg ich anschleppen müsste. Sand wird nicht gerade umweltschonend abgebaut und der Transport spricht auch dagegen. Außerdem wird die Natur wohl dafür sorgen, dass die Oberfläche nicht dauerhaft nur aus Sand bestehen wird. Laub, verwehte Erde und Regenwürmer werden wohl wieder dafür sorgen, dass das Unterste wieder zuoberst kommt. Der Regen lässt sicher auch einen guten Teil im Boden verschwinden. Auch beim Jäten wird immer Naturboden an die Oberfläche kommen. Ich halte nichts von dieser Methode, jeder muss in seinem Garten mit der vorhandenen Bodenart gärtnern. Der Versuch das großflächig zu ändern und z.B. den Boden für Wildkräuter abzumagern, kann nur mit viel Aufwand und Arbeit erreicht werden und ist nicht dauerhaft. Ökologisch sicher auch nicht.
Das gleiche Problem sehe ich bei Kies und Lavamulch.
Ich bin ganz zufrieden mit den Resten der Leinverarbeitung, den Leinschäben. Das ist kleingehäckseltes Leinstroh, es wird auch bei der Pferdehaltung verwendet. Man bekommt es zusammengepresst in Säcken unter anderem beim Tierbedarf. Dieser Mulch liegt schön flach auf hält das ganze Gartenjahr über. Zwischendurch hat man vereinzelt schöne Leinblüten aus den restlichen Samen, aber die stören überhaupt nicht. Die Schnecken tun sich schwer auf dem Belag. Abhalten auf ihrem Weg der Zerstörung kann dieser Mulch sie nicht, aber sehr verlangsamen. Die Schäbenstückchen kleben nämlich an Schnecken fest und die Tiere sind davon ganz eingehüllt. Sie trocknen schneller aus. Die Mulchschicht liegt so gut auf dem Boden auf, dass sich die Schnecken schlecht darunter verstecken können.
Sicher gibt es noch weitere Materialien zum Mulchen. Schreibt doch gern eure Erfahrungen und mit welchem Mulch ihr arbeitet. Manchmal hilft auch eine Kombination mehrere Maßnahmen. Natürlich immer mit dem Blick auf die vorhandene Bodenart.
Hey,
ich habe einige Beete, auf den ich Bio „Holzhackschnitzel“ verteilt habe;
(Die waren von einem anderen „Projekt“ übrig)
Sie sehen nicht schlecht aus, halten etwas Feuchte, reduzieren das Keimen anfliegender Unkräuter und vermodern nach einiger Zeit. ich denke, dann düngt das schön. Würmer lieben es jedenfalls darunter.
Weil dieses Abdecken so gut klappte,steigere ich das: Ich verteile sowieso geschnitte Stile & Stengel auf den Beeten, aber inzwischen auch mal die abgeschälten Teile von Rosenkohl, gehäckseltes Karottengrün oder die Blätter, die beim Putzen von bspw. Wirsing abfallen, und und. Ich meine, das tut dem Boden gut.
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Hallo Susi,
Holzhackschnitzel verwende ich gern als Wegbelag zwischen den einzelnen Gemüsebeeten. Da bleiben bei nassem Wetter die Schuhe sauberer. Im Beet schluckt mir das zu viel Stickstoff. Mit Gemüseresten kann man gut mulchen, ich mache im Herbst immer einen Flächenkompost mit allem, was abgeschnitten ist. Das hält das Beet im Winter schön bedeckt. Und die Regenwürmer holen sich ihren Teil und verarbeiten ihn.
LG Annette
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Danke für die vielen Gedanken zum Mulchen. Ich habe es im letzten Jahr mit einer dicken (5-8cm) Schicht reinem Kompost versucht. Statt den Kompost wie gewohnt einzuarbeiten, habe ich ihn um die Pflanzen im Staudenbeet verteilt. Das war sehr einfach und hat auf meinem Sandboden für gute Ergebnisse gesorgt
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Hallo Micha,
bei einem Sandboden ist ein Kompostmulch gleich zweimal gut. Abdeckung und Düngung. Welch ein Glück, wenn man genug davon hat oder eine gute Quelle in der Nähe. Sandboden trocknet ja noch schneller aus.
liebe Grüße Annette
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