Die Winterpause ist vorbei und ich kann es kaum erwarten, bis es im Garten wieder so richtig los geht. Frische Aussaaterde steht bereit, die Anzuchttöpfe stehen sauber übereinandergestapelt im Gewächshausregal und warten darauf bestückt zu werden. Ich habe Gartenkataloge gewälzt und überlegt, was ich in diesem Jahr säen und ernten möchte. Einige Sämereien habe ich von der letzten Ernte gesammelt, anderes hinzugekauft. Es ist März und jetzt wird ausgesät.

Pflanzen benötigen Erde, Wasser, Wärme, Sauerstoff und Sonnenlicht für ein gutes und gesundes Wachstum. Je nach Pflanzenart oder Gattung haben sie jedoch ganz individuelle Bedürfnisse in Bezug auf Temperatur und Lichtverhältnisse. Pflanzen brauchen unterschiedliche Lichtintensitäten, die als Starthilfe für eine gute Keimung dienen. Hier unterscheidet man zwei Gruppen von Keimungstypen. Die Lichtkeimer und die Dunkelkeimer.
In der Regel ist es so, dass, je kleiner ein Samenkorn ist, weniger Energie in ihm selbst steckt. Zusätzliche Energie in Form von Licht ist als Kraft- bzw. Energiequelle notwendig. Unter einer Schicht Erde haben diese kleinen Samen nicht die Kraft sich an die Oberfläche zu arbeiten und fangen somit erst gar nicht an zu keimen.
Dunkelkeimer sind fast immer prall und rund. Sie sind gut gefüllt mit Energie für einen guten Wachstumsstart. Sie benötigen eine Schicht Erde, die dazu da ist, die Lichtintensität zu filtern und den Energiebedarf zu regulieren. Wichtig ist jedoch, dass das Licht bis zum Saatgut gelangen kann, damit der Keimungsprozess startet. Dunkelkeimer werden meist meistens doppelt bis dreifach so tief in Aussaaterde gesetzt wie sie groß sind.



Ich habe euch einen Aussaatkalender zusammengestellt, der sowohl zeigt, welche Sämereien zu den Licht- (LK) und zu den Dunkelkeimern (DK) gehören, als auch darstellt, in welchem Monat ihr das Saatgut ausbringen könnt. Bitte beachtet, dass einige Pflanzen witterungs- und temperaturbedingt im Haus oder im beheizten Gewächshaus vorgezogen werden müssen. Dazu gehören wärmeliebende Pflanzen wie z. B. die Aubergine, Gurke, Melone, Paprika, Zucchini, Tomate etc., die eine Keimtemperatur von über 20 Grad benötigen, aber auch Pflanzen wie Kohlrabi, Kohl, Lauch, Bohnen oder Salate. Diese haben so einen guten Start und dürfen dann später ins Frühbeet oder ins Freiland übersiedeln.
Zur Ausaat benötigt ihr:
- Aussaatschalen, Multitopfplatten oder Töpfe. Gut geeignet sind auch Eierkartons oder aus Zeitungspapier hergestellte Behältnisse.
- Aussaat- oder Kräutererden. Diese enthalten im Vergleich zu normaler Blumenerde wenig Nährstoffe. Die junge Pflanze wird nicht überdüngt und kann kräftige Wurzeln ausbilden.
- Saatgut, sauber, trocken und haltbar (ggf. auf Keimfähigkeit überprüfen).
- feine Brause oder Wasserzerstäuber zum Gießen.
- ggf. lichtddurchlässige Haube zum Abdecken. Dazu eignet sich auch Klarsichtfolie.
- Pikierstab zum Umtopfen ab dem zweiten Blattpaar.
- Etiketten und einen wasserfesten Stift zum Beschriften.
Die Aussaatschalen oder Töpfe werden nun mit Aussaaterde gefüllt. Diese wird etwas festgedrückt und angegossen. Das Saatgut wird nun auf die Erde gegeben und bei Lichtkeimern lediglich angedrückt. Damit der Samen nicht weggeschwemmt wird oder wegfliegt, kann eine feine Schicht Sand darüber gesiebt werden.
Dunkelkeimer werden vorsichtig in die feuchte Erde gegeben oder mit einer Schicht Erde übersiebt. Sobald die ersten Blättchen erscheinen, brauchen sie dann auch Licht um weiterwachsen zu können.
Stehen die Jungpflanzen zu eng beieinander, werden sie pikiert, damit sie sich nicht gegenseitig in ihrer Entwicklung behindern. Das bedeutet, dass sie in einen eigenen oder größeren Topf umziehen. Wichtig ist, dass die Wurzel beim Pikieren nicht beschädigt wird. Zuerst wird wieder ein Topf mit frischer Aussaaterde befüllt und diese angedrückt. Mit dem Pikierholz wird ein Loch in die Erde gebohrt, die Pflanze aus dem Aussaatgefäß gehoben und in das vorbereitete Loch gesetzt. Die umliegende Erde wird vorsichtig angeglichen und mit der Brause angegossen. Nun hat die Jungpflanze die besten Voraussetzungen für ihr weiteres Wachstum.

Ganz herzlichen Dank für den Aussaatkalender. Im letzten Herbst habe ich noch sehr spät Feldsalat ausgesät, davon habe ich den ganzen Winter dank der milden Temperaturen essen können. Die Frühjahrssonne hat ihn jetzt schon wachsen lassen, so dass ich immer noch davon profitieren kann. Ein wirklich dankbares Gemüse.
Ich wohne in Freckenhorst in der Nähe der LVHS, wo Ihr euch trefft.
Frühlingshafte Gartengrüße
Annemarie
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Liebe Annemarie, ich finde, dass der Feldsalat aus dem eigenen Garten unübertroffen gut und vor allen Dingen lecker ist. Weiterhin viel Spaß in deinem Garten und ganz liebe Grüße nach Freckenhorst. Man könnte fast sagen, dass es unsere zweite Heimat geworden ist. 🙂
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Das sind sehr hilfreiche Hinweise ?? vielen lieben Dank. Man sieht sich sicherlich in Freckenhorst. Lieben Gruß Renate
Mit freundlichen Grüßen ________________________________
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Danke für die tollen Informationen.
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Lieber Heiko, sehr gerne! Freue mich, dass dir der Beitrag gefällt. Herzliche Grüße, Carmen
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Liebe Renate, ich freue mich, von dir zu hören und hoffe, dass es dir gut geht! Wir sehen uns bestimmt dort! Bis dahin ganz liebe Grüße aus Schwelm, Carmen
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