Dieses Jahr hat uns der Winter eiskalt erwischt. Solche Temperaturen und Schneemengen hatten wir seit Jahren nicht mehr.
Jetzt, im Frühling, gehe ich suchend durch meinen Garten und halte Ausschau nach Lebenszeichen bei meinen Stauden, Sträuchern und Bäumen.
Wie immer ist das Wildkraut zuerst aus dem Boden. Da muss ich aufpassen, dass ich im Eifer des Gefechtes nicht die darunter schlummernden Triebspitzen meiner Stauden beim Jäten schädige. So geschehen vor ein paar Jahren bei meiner Hosta -Ecke. Die waren gottseidank hart im Nehmen und sind wieder ausgetrieben.
Ich schneide meine Stauden erst im Frühjahr zurück. Da kann ich bei den meisten schon einen neuen Austrieb erkennen.
Schlüsselblume Fette Henne Geranium
Alle mediterranen Pflanzen wie Lavendel und Rosmarin sind da etwas schwieriger. Hat es im Winter viel geregnet, kann es sein, dass die Wurzeln verfault sind. Da zeigt sich der Schaden nicht sofort. Erst wenn alles ringsherum grünt, und sich immer noch kein Lebenszeichen zeigt, kann man vorsichtig versuchen an der Rinde zu kratzen. Ist dort kein grün sondern braun zu sehen, hat es die Pflanze leider nicht geschafft.
Hat es im Winter Kahlfrost gegeben, also Frost ohne Schnee, erwischt es oft nur die Triebspitzen. Da kann man testen bis wohin die Zweige abgestorben sind.
Einige Stauden blühen erst spät im Jahr und treiben auch spät aus. Zum Beispiel der Bleiwurz. Diese Staude sieht bis Ende Mai wie tot aus. Da muss man schon sehr genau hinsehen um winzige Lebenszeichen zu erkennen.
Bei einigen Stauden kann man auch Frostschäden erkennen obwohl sie eigentlich als sehr unempfindlich bekannt sind. Diese Kandidaten sollte man umpflanzen. Vielleicht ist am alten Platz eine Frostkuhle oder eine besonders windige Stelle. Das habe ich mit einer weißen Bergeniensorte erfahren müssen. Da war in jedem Jahr die Blüte zu Matsch erfroren, bis sie einen geschützteren Platz bekam.
Nun bin ich gespannt auf meinen kommenden Gartenrundgang. Ich kann es kaum erwarten. Aber noch liegt alles tiefgekühlt im Winterschlaf.