
Jetzt kann man ihn gerade wieder beobachten, unseren anerzogenen Sinn für Ordnung. Es wird geharkt, geblasen und gesaugt, was das Zeug hält, um die herabgefallenen Blätter aus dem Garten zu bekommen. Aber halt, da gibt es auch eine kleine Gruppe von Gärtnern, die sich entspannt zurücklehnt und den bunten Laub-Teppich genießt und nur das Notwendigste beiseite fegt. Sind sie einfach nur faul, oder macht das vielleicht sogar einen Sinn? Um es vorweg zu nehmen, ja es macht unbedingt Sinn im Sinne von Nachhaltigkeit und Artenschutz.

Es gibt Stellen, da ist es gut, das Laub aufzufegen oder zusammenzurechen. Auf dem Gehweg oder vor der Haustür, weil es dort rutschig wird und es gilt Unfälle zu verhindern. Und auch auf dem Rasen kann es nicht liegen bleiben, weil ein dichter Laubteppich verhindert, dass das Gras Licht und Luft bekommet und darunter ersticken würde.

Es gibt Laubarten, die schwer verrotten und viel Säure enthalten. Das gilt für Eichen und Walnussbäume. Dieses Laub ist für die Pflanzen im Garten nicht unproblematisch. Deshalb räume ich es zusammen mit den Eicheln auch weg. Aber alles übrige Laub darf bleiben und wird von mir in die Beete und unter Sträucher und Bäume geharkt. Es bietet nicht nur dem Boden einen Winterschutz, auch viele Insekten, wie Schmetterlingslarven und Marienkäfer finden Schutz darin. Und Kleintiere wie Igel oder Kröten sind darunter vor Nässe und Kälte geschützt. Ein Laubhaufen in einer Gartenecke, mit Reisig abgedeckt, ist eine kuschelige Winterwohnung für sie. Und im nächsten Frühjahr ist das Laub dann fast verrottet und hat sich Humus verwandelt, der für den Gartenboden unendlich wertvoll ist.

Es ist so viel einfacher, hier einfach entspannt nur das Nötigste zu tun, als der mühsame Kampf mit den Laubmassen und zudem ist es gelebter Artenschutz, der viele kleine Gartenbewohner unterstützt. Zu gute Letzt dann an dieser Stelle auch noch ein Wort zu Laubsaugern und -bläsern. Sie machen nicht nur einen Höllenlärm, sie stehen auch in Verdacht todbringend für Insekten bei der Laubentsorgung zu sein. Deshalb wähle ich in meinem Garten lieber die sportliche Variante und greife zum Rechen.
Moin Conny.
Ein sehr schöner Beitrag zum fallenden Laub! Zu den unbedingt zu entsorgenden Blättern möchte ich allerdings noch einen Baum hinzufügen: die Rosskastanie. In ihrem Laub überwintert leider auch die Miniermotte, die dafür verantwortlich ist, dass das Kastanienlaub vorzeitig braune Flecken bekommt und abfällt. In meinem Garten habe ich dieses Problem durch frühzeitiges Rechen und konsequente Entsorgung tatsächlich ganz gut in den Griff bekommen.
Beste Grüße
Gerd
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Dankeschön für diesen Artikel! Ich greife auch am liebsten zur sportlichen Variante und finde das Rechen auch durchaus meditativ… Wir haben eine alte Eiche und einen großen Walnussbaum im Garten stehen, aber auch sonst könnten wir das Laub tonnenweise verkaufen (Ahorn, Hasel, Hainbuchen und noch vieles mehr). Ich nutze es auch gerne zum Mulchen.
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