Der Mai ist einer der schönsten, aber auch einer der arbeitsreichsten Monate im
Garten, zumindest in meinem. Alles ist dann möglich, vieles ist erforderlich und die Zeit läuft. Bei den meisten Stauden und Gehölzen sieht man jetzt, ob sie ausschlagen und den letzten trockenen Sommer und den Winter überlebt haben. Stauden können normalerweise im Mai sehr gut geteilt und umgepflanzt werden. Schön wär’s, wenn
es mal ein paar Tage kräftig regnen würde. Der Boden ist sehr trocken und beim Umpflanzen muss man ordentlich gießen.
Die erste Maiwoche ist ein guter Zeitpunkt, um den Rasen zu verwöhnen. Falls erforderlich kann man jetzt nach dem Mähen vertikutieren, das Moos abharken, falls noch nicht geschehen düngen und kahle Stellen nachsäen.
Frühjahrsblühende Sträucher verjüngt man jetzt, alte Triebe werden entfernt
und stark verzweigte Äste ausgedünnt. Ich muss gestehen, dass ich das oft vergesse
und mich dann später ärgere, weil es im Sommer/Herbst dafür zu spät ist. Bei einem
zu späten Schnitt blühen die Sträucher im kommenden Frühling nicht.
Die immergrünen Sträucher wie z.B. Buchs können ab Mitte Mai einen Formschnitt erhalten.
Bei den Narzissen und Tulpen werden die Blüten nach dem Verwelken jetzt abgeschnitten, damit die Zwiebeln keine Kraft in die Samenbildung stecken müssen. In den besonders schönen offenen Gärten in Holland werden sämtliche Tulpen komplett entsorgt und im Herbst werden wieder neue gesetzt, da die meisten Tulpen im Folgejahr nicht mehr zuverlässig blühen. Somit stört das vergehende Laub das Gesamtbild nicht.
Jetzt können viele Zierpflanzen im Freiland ausgesät werden, wie Bechermalven, Jungfer im Grünen, Ringelblumen Cosmeen, Sonnenhut, Bartnelken, Zinnien u.a.. Die im Haus vorgezogenen und pikierten Sommerblumen, wie z.B. Tagetes, stehen jetzt noch in meinem Gewächshaus und können Mitte Mai nach draußen ins Beet oder in Schalen gepflanzt werden. Wie immer ist im Beet kaum freier Platz vorhanden, aber hier und da entsorge ich auch ein paar Tulpen und dort können dann die Sommerblumen hin.
Bei einigen Stauden könnte man jetzt die Triebspitzen ausbrechen, damit sie sich besser verzweigen und standfester werden, so z.B. bei Phlox, Astern, Sonnenbraut und Monarda. Gleichzeitig beginne ich damit, hier und da, wo es erforderlich ist, Staudenstützen zu setzten, damit die Pflanzen noch hindurchwachsen können. Wenn ich das zu spät mache, sieht das nicht mehr natürlich aus.
Es können jetzt die Knollenpflanzen wie Dahlien und Gladiolen
in die Erde gesetzt werden. Bis das Grüne oben rausschaut, sind die Eisheiligen vorbei. Vorgezogene Knollenpflanzen können Mitte des Monats nach draußen gestellt werden. Dahlien habe ich in meinem Garten allerdings zur Zeit komplett abgeschafft, obwohl ich sie sehr schön finde, zu viel Arbeit. Man muss Prioritäten setzen.
Im Gemüsegarten ist jetzt auch fast alles möglich. Während der Rhabarber und die
ersten Salate bereits geerntet werden können, dürfen sämtliche Kräuter und Salate für den Sommer direkt gesät werden. Blumenkohl, Brokkoli und Kohlrabi, Weiß- und Spitzkohl und Wirsing können gepflanzt werden. Mit Busch- und Stangenbohnen
sollte man noch bis Mitte des Monats warten. Noch empfindlicher sind Gurken,
Kürbis und Zuccini. Mit der Pflanzung sollte man lieber bis zum Monatsende warten.
Man kann sie aber jetzt noch auf der Fensterbank vorziehen.
Ich überlege z.Zt. täglich, ob ich die vorgezogenen Tomaten schon vom Küchenfenster in mein unbeheiztes Gewächshaus übersiedeln kann. Wenn ich es mache werde ich allerdings den Frostwächter einschalten und gut aufpassen müssen, damit es ihnen nicht zu kalt wird.
Mitte des Monats wird es auch Zeit, die noch mit Bellis und Hornveilchen bepflanzten
Kästen und Töpfe am Haus mit Sommerblumen zu bestücken. Dazu gibt es ja eine
unendliche Auswahl von Petunien, Geranien, Fleißigen Lieschen, Begonien und und und…in den Gartencentern. Es sieht immer so schön aus, man kann toll damit gestalten, aber ich beschränke mich hierbei auf ein Minimum, damit ich nicht so viel zum Gießen habe.
Zwischen all diesen Dingen, die man jetzt zu tun hat, entwickelt sich der Garten täglich
in rasanter Schnelligkeit weiter. Löwenzahl, Giersch und Brennesseln wachsen aus den
Stauden heraus. Es soll ja möglichst schon perfekt aussehen. Ich bin erst zufrieden, wenn die Beetränder abgestochen sind. Als Alleingärtner müsste man tausend Hände und der Tag müsste 100 Stunden haben. Trotz allem ist das Arbeiten herrlich und bei einer Kaffeepause hat man auch mal Zeit zum Umherschauen und zum Zufrieden sein.
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