Vor vielen Jahren brachte einmal mein Vater aus einem Urlaub in Ungarn ein paar
Samen der Pimpernuss „Staphylea pinnata“ mit. Ein einziger dieser Samen ging auf und der daraus gezogene Baum steht nun am Waldrand in meinem Garten.
Die Pimpernuss, auch Klappernuss genannt, ist eine heimische Wildpflanze, die
allerdings hier inzwischen eher selten geworden ist und im Mittelmeerraum häufiger vorkommt. Sie steht unter Naturschutz, ist nicht anspruchsvoll und für jeden Garten
geeignet.
Die kleinen weißen, eher unscheinbaren hängenden Blüten bilden im Sommer hellgrüne
Kapselfrüchte. Im Inneren dieser aufgeblasenen Kapselfrucht reifen kleine runde
Nüsschen heran. Ob die Nüsse reif sind erkennt man durch Schütteln.
Klappern oder „Pimpern“ die Nüsse, kann geerntet werden (August/September).
Die Nüsse sind essbar, allerdings sind sie sehr hart und mir schmecken sie nicht.
Im Bayrischen Wald wird aber Pimpernusslikör hergestellt.
Den Nüssen wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Schon Steinzeitmenschen
sollen ihren Toten ein paar Pimpernüsschen mit ins Grab gegeben haben, damit sie es
sich im Tod recht gut gehen lassen konnten.
Die Trauben mit den Kapseln können sehr gut als Herbst- und Winterschmuck
verwendet werden. Außerdem färbt sich im Oktober das Laub der
Pimpernuss wunderbar rot.
Ich habe in der Vergangenheit schon mehrere Ableger aus Wurzelausschlägen
gemacht. Alle Saatversuche waren gescheitert. Im vorletzten Jahr habe ich zu meiner großen Freude im Frühjahr erstmals einen Sämling entdeckt und sofort eingetopft.