Gärtnern · Tierisches

Imkern mit der Einraumbeute

Von Johannes Wirz und Norbert Poeplau, Pala Verlag

 

Heute möchte ich interessierte Nichtimker und Imker auf dieses Buch aufmerksam machen. Es ist mir unentgeldlich zur Verfügung gestellt worden.

 

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Als ich vor sechs Jahren meinen Imkerkurs absolviert habe, habe ich mich anschließend beim örtlichen Imkerverein angemeldet. Als Anfänger ist es immer von Vorteil mit dem Beutensystem (Bienenbehausung) anzufangen, mit dem im Verein gearbeitet wird. Das Erlernen der Arbeitsroutine ist einfacher, der Kauf eines Ablegers oder Bienenvolkes von Mitimkern ist durch das gleiche Maß möglich. Es gibt sehr viele verschiedene Beutensysteme, die aus Tradition oder Imkerregion erwachsen sind. Ein herrliches Diskussionsthema unter Imkern, welche das Beste ist.

Ich imkere in einer Beute mit Zandermaß, das ist eine Magazinbeute, bei der die Bienen in Stockwerken leben. So eine Zarge(Stockwerk) kann bei voller Besetzung ganz schön schwer werden. Beim Arbeiten an den Bienen ist es nötig diese Zargen zu heben und abzunehmen, zum Beispiel bei der Schwarmkontrolle. Da ich noch viele Jahre imkern möchte, habe ich mich auch nach anderen Systemen der Bienenhaltung umgesehen, deshalb hat mich dieses Buch auch sehr interessiert

 

Im Buch wird die Arbeitsweise mit einer Einraumbeute und die Entwicklung eines Volkes im Laufe eines Bienenjahres sehr anschaulich und gut erklärt. In einer Einraumbeute sind die Wabenrähmchen horizontal angeordnet. Anders als bei den Magazinbeuten muss man keine schweren Zargen heben. Alles bleibt auf einer „Etage“. Die Beute ist also dafür länger und aus einem Teil.

Als Einsteigerbuch im Alleingang a la „einfach imkern“, ohne Kurs ist das Buch nicht gedacht. Wie die Autoren auch deutlich machen, sind wir Imker zu einem fachgerechten Umgang mit den Bienen verpflichtet, es sind schließlich Lebewesen, um die wir uns gut zu kümmern haben.

Aber das Buch bietet dem Laien einen interessanten Einblick in das Leben eines Bienenvolkes. Die Lebensweise der Königin, der Arbeiterinnen und der Drohnen ist gut begründet und erklärt. Alle anfallenden Tätigkeiten im Bienenjahr sind anschaulich gezeigt. Die Begeisterung der Autoren für die Bienen kommt in jedem Satz zum Ausdruck und ist ansteckend. Jede/r wird aus diesem Buch etwas mit nehmen .

Ein/e  Imker/Imkerin mit Erfahrung wird die Unterschiede zu seinem/ihrem System erkennen können da ihr/ihm die einzelnen Arbeitsschritte bekannt sind. Da kann man Vor und Nachteile abwägen und vielleicht mit anderen Imkerkollegen diskutieren. Das weitet den eigenen Horizont, auch wenn man bei der bisherigen Arbeitsweise bleibt.

Wohltuend bei den Autoren ist ihr sachlicher Vortrag. Anregungen und Denkansätze anbieten, ohne andere Sicht und Arbeitsweisen herabzusetzen. Das ist nicht selbstverständlich.

Einzig das Thema „Schwärmen“ sehe ich etwas anders. Ich lebe in einer Kleinstadt im südlichen Ruhrgebiet. Da ist die Bebauung eng, meine Völker stehen nicht direkt hinterm Haus im Garten. Ich vermeide es meine Völker schwärmen zu lassen. So ein Schwarm fliegt meistens wenn man nicht in der Nähe ist und hängt sich oft unerreichbar hoch in einem Baum auf. Als Imkerin darf ich zwar andere Grundstücke betreten um einen Schwarm einzufangen, aber das nutzt mir nichts, wenn er unerreichbar ist. Die Schwärme sind leider durch die Varroamilbe ohne Behandlung über längere Zeit nicht überlebensfähig. Um das zu verhindern bilde ich zur Schwarmverhinderung lieber Ableger.

Aber jeder kann ja so arbeiten wie es für ihn Sinn macht. Mich hat das Buch zu neuen Überlegungen animiert. Ich werde mich intensiver mit der Einraumbeute beschäftigen. Ich möchte schließlich noch lange dieses schöne Hobby pflegen.

Denn, es heißt bekanntlich: erst hat der Imker Bienen, dann haben die Bienen den Imker. Wer einmal imkert, ist und bleibt fasziniert.

 

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