Ich bin Jungimkerin und interessiere mich deshalb auch dafür, wer und was so außerdem im Garten und Natur herumkrabbelt und fliegt. Je genauer ich hingucke, desto mehr sehe ich Wesen, die ich nicht kenne. Warum ist auf einigen Blumen jede Menge Flugverkehr und auf anderen gar nichts? Einige Insekten sehe ich nur zu bestimmten Tageszeiten auf bestimmten Blüten. Hat das System? Was steckt dahinter?
Geholfen, einige dieser Fragen zu lösen, hat mir ein wunderbares Buch von der Fotografin Anja Eder. Sie hat sich mit dem Thema der Wildbienen beschäftigt und berichtet mit vielen wunderschönen Fotos detailreich und informativ über Arten und Lebensweisen der Wildbienen. Vom Frühjahr bis zum Herbst zeigt sie uns, was gerade blüht und wer diese Blüten besucht. Unter jeder Pflanze stehen auch Informationen zum Standort, sowie zum Nektar und Pollenangebot. Der botanische Name ist auch vorhanden, damit kann jeder in der Staudengärtnerei seines Vertrauens die Pflanze nachfragen. Einige Pflanzen wird man allerdings in keiner Gärtnerei finden. Das sind die Pflanzen, die in unseren Gärten als „Unkraut“ gelten. Sie sind für viele Wildbienen überlebenswichtig, weil sie darauf spezialisiert sind. Die Wildbienen sind nicht nur in starker Vergrößerung portraitiert, sondern auch als Schattenriss in Originalgröße dargestellt. Wenn man die Wildbienen draußen im Garten sehen will, arbeitet man besser mit einem Vergrößerungsglas, manche sind sehr klein. Außerdem kann man sie dann besser an Details erkennen.
Dem Thema Nisthilfen und Wildbienenhotel gilt auch ein Kapitel. Hier gibt es hilfreiche Tipps, gute von schlechten Wildbienennisthilfen zu unterscheiden. Leider ist der große Teil der Nisthilfen auf dem Markt nicht förderlich für die Wildbienen.
In diesem Buch finde ich jedes Mal, wenn ich es zur Hand nehme, neue Details, die mir beim vorherigen Ansehen nicht aufgefallen sind. Die wunderschönen Fotos lassen mich das momentane Schmuddelwetter vergessen. Ich werde künftig beim Garteln noch mehr Augenmerk auf die vielen Summer und Krabbler richten. Sie sind so wichtig im Ökosystem, und ihre Zahl ist schon sehr dezimiert worden. Und es ist ja gar nicht schwer, den Garten insektenfreundlicher zu gestalten. Einfach nicht so viel aufräumen, die Pflanzenauswahl anpassen und genauer beobachten, bevor man schnell irgendetwas ausreißt. Das kann jeder, in großen Gärten und in kleinen – oder auf dem Balkon oder im Blumenkasten auf dem Fensterbrett.
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Anja Eder, der ich noch viel Erfolg mit ihren Bemühungen für die Wildbienen wünsche. Auf ihre Internetseite: www.wildbienenhelfer.de möchte ich gern verweisen.
ISBN : 978-3-9439691-9-1
Habe gerade heute morgen einen sehr guten Zeitungsbericht in der FRundschau , m Magazin S.20/21 , gelesen mit dem Autor Timm Koch, der wohl ein sehr schönes Buch über die Bienen geschrieben hat. Der Artikel lautet, „Der schwarm seines Lebens“. Das Buch das neu erschien hat den Titel; „Herr Bien und seine Feinde- Vom Leben und Sterben der Bienen.“ Westend Verlag 224 S. 20,–Euro
Ich werde mir dieses Buch kaufen, denn er schreibt sehr schön!
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Ich habe mir das Buch „Wildbienenhelfer“ gegönnt und bin total begeistert! Für dieses hochwertige und informative Buch möchte ich an dieser Stelle gerne die Werbetrommel schlagen!
Interessant und informativ ist übrigens auch die Internetseite “ Netzwerk Blühende Landschaft “ . Hier gibt es viel Wissenswertes rund um Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co.,
http://www.bluehende-landschaft.de
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Dieses Buch hört sich wirklich interessant an- werde ich mir einmal näher ansehen… LG Birthe 🙂
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Trauriger Weise wird mein Garten, in dem es schon die eine oder andere (wieviele Ecken hat er wohl?) Ecke gibt, die nicht ganz so aufgeräumt aussieht und in der ein grünendes Etwas nicht per Definition sofort ein Unkraut ist nachbarschaftlich recht scheel beäugt. Nun, die eine Nachbarin hat „wertvolle Pflanzen“ (das ist nicht ökologisch, sondern rein geldmäßig gemeint!), der andere spritzt (im Ernst! Zierpflanzen! Und nicht erst seit dem Buchsbaumzünsler!) regelmäßig. Trotzdem haben sich auf meinem Balkon – der unsinnigerweise die Nordseite ziert und auf dem nichts recht wächst – an einem sandigen, ursprünglich erdig gedachten Fleck jährlich Wildbienen angesiedelt, die da ihre Trichter bohren. Und, leider vergänglich, in einem alten Baumstumpf siedelten herrliche orangefarbene Schlupfwespen. Das war faszinierend. Typischerweise: das richtige, dafür gedachte Insektenhotel, blöder Name, wahrscheinlich halten sie’s für ein Stundenhotel, wird kaum angenommen. Aber grundsätzlich: die Honigbienen werden weniger, gerade letztes Jahr fiel mir auf: auch die Hummeln. Und schon lange nicht nur die Artenvielfalt und Zahl der Schmetterlinge.
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Ja, es ist schon traurig, dieser Ordnungswahnsinn ohne Sinn und Verstand. Aber nicht aufgeben, jeder Blumentopf ist eine Nektarquelle. Viele Insekten, gerade auch Schmetterlinge, können nicht weit fliegen. Jede Nahrungsquelle ist da wichtig, sozusagen Inselhopping von einer Nahrungsinsel zur anderen.
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Das tönt interessant. Ich versuche auch möglichst viele Blüten im Garten für die Wildbienen und natürlich auch die anderen Insekten zu haben.
Grüess Pascale
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